Neue Unesco-Welterbe-Stätten in Mexiko, Frankreich, China und Südafrika
Die UN-Kulturorganisation Unesco hat Orte in vier weiteren Ländern in die Liste des Welterbes aufgenommen. Das Welterbekomitee entschied sich am Montag während seiner Sitzung in Manama in Bahrain für das Tehuacán-Cuicatlán-Tal in Mexiko, wo es die größte Biodiversität Nordamerikas gibt. Außerdem wurden die Vulkankette der Chaîne des Puys in Frankreich, der Berg Fanjingshan in China und die Barberton Makhonjwa-Berge in Südafrika in die Unesco-Liste aufgenommen.
Das Tehuacán-Cuicatlán-Tal in den mexikanischen Bundesstaaten Puebla und Oaxaca erstreckt sich über knapp 150.000 Hektar und beherbergt zahlreiche einzigartige Natur- und Kulturstätten. Unter anderem "die dichtesten Wälder von Säulenkakteen unseres Planeten" und "ein außergewöhnliches Wassermanagementsystem" auf dessen Grundlage erste landwirtschaftliche Siedlungen entstehen konnten, erklärte das Welterbe-Komitee.
Das Tal ist die zweite mexikanische Welterbestätte nach der antiken Maya-Stadt und dem tropischen Regenwald von Calakmul. "Wir sind alles sehr glücklich und stolz auf Mexiko", sagte Susana Franco von der mexikanischen Unesco-Delegation in Bahrain.
Auch Frankreich hat eine neue Weltkulturerbe-Stätte: Die Vulkankette der Chaîne des Puys, die geologische Verwerfung Limagne und das Relief der Montagne de la Serre im Zentrum des Landes zeugen zusammen von der Entstehung der Alpen vor 35 Millionen Jahren. "Die Stätte ist ein außergewöhnliches Beispiel des sogenannten kontinentalen Grabenbruchs", erklärte die Unesco.
Der Berg Fanjingshan in der chinesischen Provinz Guizhou beheimatet zahlreiche endemische und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, wie etwa die Fanjingshan-Tanne und den chinesischen Riesensalamander. In den Barberton Makhonjwa-Berge im Nordosten Südafrikas "finden sich besonders gut erhaltene Spuren von Meteoriteneinschlägen", begründete die Unesco ihre Entscheidung.
Das Unesco-Welterbekomitee entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste. Dort stehen derzeit 1092 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. Mit dem Naumburger Dom und der Wikingerstätte Haithabu zusammen mit der Befestigungsanlage Danewerk hat auch Deutschland seit Sonntag zwei neue Welterbestätten. Das diesjährige Komitee tagt noch bis Mittwoch.
(O. Joergensen--BTZ)