Bundeslandwirtschaftsministerin befürwortet notfalls Abschuss von Wölfen
Angesichts der Ausbreitung der Wölfe in Deutschland befürwortet Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) notfalls auch einen Abschuss der Tiere. "Wo der Wolf keine natürlichen Feinde und auch keine Scheu mehr vor Menschen hat, müssen wir natürlich reagieren", sagte Klöckner nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Donnerstag. Es gehe hier auch um "Prävention und Entnahme".
Nötig sei ein "effektives Wolfsmanagement". Mit dem Wolf gebe es enorme Probleme in dicht besiedelten und tierhaltenden Regionen. "Wenn massenweise Schafe gerissen werden, ist das ein wirtschaftlicher Schaden für den Tierhalter und bedeutet auch Unruhe und Stress für die ganze Herde", sagte die CDU-Politikerin. "Wo der gewünschte Erhaltungszustand des Wolfs erreicht ist, kann entsprechend reagiert werden."
Auch Klöckners Amtsvorgänger Christian Schmidt (CSU) hatte während seiner Zeit als Bundeslandwirtschaftsminister gefordert, Wölfe begrenzt zum Abschuss freizugeben. Die Ausbreitung des Wolfs führt immer wieder zu Konflikten mit Menschen. Vor allem Bauern- und Jagdverbände fordern deshalb seit längerem ein Eingreifen der Politik.
Offizielle Schätzungen des Bundesamts für Naturschutz gehen von 150 bis 160 erwachsenen Wölfe hierzulande aus. Zuletzt wurden 60 Wolfsrudel, 13 Wolfspaare und drei sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Der Deutsche Jagdverband spricht dagegen von mehr als tausend Wölfen.
(F. Dumont--BTZ)