David Lynch wehrt sich gegen Vereinnahmung durch Trump
US-Starregisseur David Lynch hat sich gegen den Eindruck gewehrt, ein glühender Fan von Präsident Donald Trump zu sein. Lynch hatte bei Trump-Kritikern mit seiner Interview-Äußerung, Trump könnte "als einer der größten Präsidenten in die Geschichte eingehen", für Empörung gesorgt. Nun sagte er, seine Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden.
"Leider werden Sie, wenn Sie so weitermachen wie bisher, keine Chance haben, als großer Präsident in die Geschichte einzugehen", schrieb der 72-Jährige am Dienstag in einer Botschaft an Trump im Onlinenetzwerk Facebook. "Dies wäre, scheint es, sehr traurig für Sie - und das Land".
Lynch warf Trump vor, "Leiden und Spaltung" zu verursachen. Er forderte den Präsidenten zu einem Kurswechsel auf. Der Regisseur von Kultfilmen wie "Wild at Heart" und "Mulholland Drive" sowie der bahnbrechenden TV-Serie "Twin Peaks" äußerte zudem den Wunsch, sich mit Trump zu einem Gespräch zusammenzusetzen.
Vor wenigen Tagen hatte die Regielegende im Gespräch mit der britischen Zeitung "The Guardian" gesagt, Trump habe die Chance, zu einem der "größten Präsidenten" werden, "weil er alles durcheinander gebracht hat". Zwar sei er sich nicht sicher, wie gut Trump sein Amt ausfülle - sein Aufstieg könne allerdings den Weg für große Veränderungen ebnen.
Trump hatte die anerkennenden Worte des Regisseurs sofort aufgegriffen. "Er scheint jetzt zu glauben, dass Trump doch die richtige Wahl war", sagte der Präsident am Montag vor jubelnden Anhängern im US-Bundesstaat South Carolina über Lynch. Trump mutmaßte allerdings, Lynchs Karriere in Hollywood könne damit beendet sein. In der US-Filmbranche sind die Trump-Gegner in der großen Mehrheit.
(O. Larsen--BTZ)