Künftig mehr Nominierungen in Top-Kategorien der Grammys
Angesichts von Diskriminierungsvorwürfen werden bei den Grammys künftig mehr Künstler für die Preise in den Hauptkategorien nominiert. In den Trophäen in den vier Top-Kategorien gibt es ab kommendem Jahr jeweils acht statt der bislang fünf Nominierten, teilte die Recording Academy, die für die Vergabe des renommierten Musikpreises zuständig ist, am Dienstag in einem Brief an ihre Mitglieder mit.
Mit der Entscheidung schaffe die Academy "mehr Chancen für eine breitere Palette der Anerkennung", erklärte der Präsident der Grammy-Akademie, Neil Portnow. Die Änderung, eine der größten Neuerungen bei den Grammys seit Jahren, gilt für die Kategorien Album des Jahres, Platte des Jahres, Song des Jahres und bester Künstler. In den anderen Kategorien gibt es weiterhin nur fünf Nominierungen.
Der Recording Academy wird seit einiger Zeit vorgeworfen, dass in ihr ältere weiße Männer das Sagen haben, so dass weibliche und nicht weiße Künstler bei den Auszeichnungen das Nachsehen haben. Dieses Jahr war die neuseeländische Sängerin Lorde die einzige Frau, die für das Album des Jahres nominiert war.
Portnow hatte in der Folge in einem Interview gesagt, dass sich die Frauen in der Musikbranche "mehr ins Zeug legen" müssten, wenn sie mehr der begehrten Auszeichnungen gewinnen wollten. Damit löste er Empörung unter Frauen in der Branche aus. Stars wie Kelly Clarkson, Iggy Azalea, Katy Perry und Pink griffen ihn an, mehr als ein Dutzend Managerinnen forderten in einem offenen Brief seinen Rücktritt.
Ende Mai kündigte Portnow an, seinen Posten kommendes Jahr abzugeben. Die nächste Grammy-Gala findet Anfang kommenden Jahres in Los Angeles statt, der genaue Termin wurde noch nicht mitgeteilt.
(P. Hansen--BTZ)