Kritiker wollen Trump-Hotel in Washington den Alkohol-Ausschank verbieten
Wegen Zweifeln an der charakterlichen Eignung von US-Präsident Donald Trump will eine Gruppe von Geistlichen und früheren Richtern seinem Hotel in Washington die Lizenz zum Alkoholausschank entziehen lassen. Am Mittwoch stellten sie einen entsprechenden Beschwerdeantrag bei der dafür zuständigen Aufsichtsbehörde.
Trump sei "kein Mensch von gutem Charakter", heißt es in der Beschwerde. Trump "lügt seit Jahren" und verschaffe sich selbst Vorteile "auf Kosten von weniger mächtigen Menschen", schrieben sie. Dies sei ein typisches Merkmal all jener, "denen es an gutem Charakter fehlt".
Die Beschwerdeführer verweisen unter anderem auf Belästigungsvorwürfe von 16 Frauen gegen den US-Präsidenten sowie dessen "zahlreiche regelrecht rassistischen Kommentare". Erwähnt wird auch das angebliche Sex-Abenteuer des Präsidenten mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels. Das Weiße Haus hat dies wiederholt dementiert.
In der US-Hauptstadt Washington gelten lokale Gesetze, die die Vergabe von Schanklizenzen an einen "guten Charakter" koppeln. Die zuständige Aufsichtsbehörde bestätigte den Eingang der Beschwerde.
Trump Firmenimperium betreibt in der Stadt das teure Trump International Hotel. Der US-Präsident hatte sich nach seinem Amtsantritt im Januar 2017 aus der Führung seines Konzerns zurückgezogen, seine Anteile aber behalten. Die Trump Organization wird nun von seinen beiden Söhnen Donald Trump junior und Eric Trump geleitet.
Unter den Beschwerdeführer sind frühere Richter sowie Pastoren und Rabbiner. Üblicherweise erfolge eine Charakterprüfung nur bei der Beantragung oder turnusmäßigen Erneuerung einer Lizenz, betonten sie in ihrer Beschwerde. Das "ungeheuerliche Verhalten" des US-Präsidenten zwinge die Behörden jedoch zu sofortigem Handeln. Sie seien es der Öffentlichkeit schuldig, dessen charakterliche Eignung zu prüfen.
(O. Larsen--BTZ)