Chef von Saudi-Arabiens Unterhaltungsbehörde al-Chatib gefeuert
Nach Kritik an einem Zirkus-Gastspiel im ultrakonservativen Saudi-Arabien ist der Chef der Unterhaltungsbehörde des Landes gefeuert worden. Der Chef der Allgemeinen Unterhaltungsbehörde, Ahmad al-Chatib, sei seines Amtes erhoben worden, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG aktuell unter Berufung auf ein königliches Dekret.
Die regierungstreue Nachrichten-Website Sabk berichtete, al-Chatib sei wegen einer umstrittenen Zirkusvorführung in Riad entlassen worden, bei der Frauen in "unanständiger Kleidung" aufgetreten seien. Im Internet verbreitete Videos zeigten eine Artistin in einem engen pinkfarbenen Trikot bei einer Aufführung des offenbar russischen Zirkusses.
Saudi-Arabien ist vom Wahhabismus geprägt, einer besonders strengen und traditionellen Auslegung des Islam. Frauen müssen in der Öffentlichkeit weite Abajas tragen, die ihren Körper vollständig verhüllen. Kronprinz Mohammed bin Salman hat seit seiner Ernennung vor einem Jahr ein Modernisierungsprogramm gestartet. In den vergangenen Monaten hob die Regierung bereits das Autofahrverbot für Frauen auf, zudem dürfen Frauen inzwischen Fußballspiele in Stadien besuchen. Den religiösen Führern im Land sind die Reformen ein Dorn im Auge.
(L. Andersson--BTZ)