Christo enthüllt neues Kunstwerk "Mastaba" im Londoner Hyde Park
Der Aktionskünstler Christo hat auf einem See im Londoner Hyde Park am Montag sein jüngstes Kunstwerk enthüllt: Auf dem künstlich angelegten Serpentine-See hat er 7506 bunte Metallfässer zu einem riesigen Trapez aufgetürmt. Das bunte, monumentale Werk mit dem Namen "Mastaba" ist bis zum 23. September zu sehen.
Die "Mastaba" ist Christos erste Installation unter freiem Himmel in Großbritannien. Angelehnt an antike Grabstätten aus Ägypten und Mesopotamien, ruhen die 200-Liter-Fässer aus Metall auf einer im See verankerten Plattform. Auf der einen Seite Rot und Weiß, auf der anderen Seite Blau, Rot und Malvenfarben, bilden sie einen Kontrast zum ruhigen Wasser und den großen Bäumen am Ufer des Sees.
Er wolle mit dem Werk keine bestimmte Botschaft übermitteln, sagte der 83-jährige Christo. Es lasse Raum für die unterschiedlichsten Interpretationen. Manche Betrachter könnten eine Botschaft gegen die Umweltverschmutzung im Kontrast zwischen Ölfässern und Parklandschaft erkennen. Andere ein Prisma, Riesen-Pixel oder einfach eine geometrische Form.
Eine Sichtweise lässt Christo auf jeden Fall zu: Das 20 Meter hohe Werk ähnele einer "Treppe in den Himmel", sagte der bulgarischstämmige US-Künstler.
Christo schätzt Fässer nicht nur wegen ihres ästhetischen Potenzials, sondern auch, weil sie preiswert sind. In Oberhausen hatte er um die Jahrtausendwende zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Frau Jeanne-Claude 13.000 bunte Fässer zu einer Mauer aufgetürmt. In Deutschland ist er spätestens seit der Verhüllung des Berliner Reichstags im Jahr 1995 bekannt.
(O. Karlsson--BTZ)