Madrid: Schwager des spanischen Königs Felipe VI. tritt Haft an
Der Schwager des spanischen Königs Felipe VI. hat am Montag seine Gefängnisstrafe wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder angetreten. Der Ehemann von Infantin Cristina betrat gegen 08.00 Uhr das Gefängnis von Brieva nördlich von Madrid, wie ein Strafvollzugssprecher sagte. Der Oberste Gerichtshof hatte am vergangenen Dienstag Iñaki Urdangaríns Berufung zurückgewiesen und ihn zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Urdangarín und ein früherer Geschäftspartner sollen zwischen 2004 und 2006 sechs Millionen Euro, die als Spendengelder für die Wohltätigkeitsorganisation Nóos bestimmt waren, veruntreut haben. Als die Affäre Ende 2011 öffentlich wurde, durchlebte Spanien gerade seine schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Das Land stand unter Schock, das Vertrauen in das Königshaus sank rapide.
Im Juni 2014 schließlich dankte König Juan Carlos im Alter von 76 Jahren zugunsten seines Sohns Felipe VI. ab, um eine Erneuerung der Monarchie zu ermöglichen. Seit der Aufdeckung des Skandals spielen Urdangarín und die einstmals beliebte Infantin Cristina keine öffentliche Rolle mehr. Auch der Krönung Felipes blieben beide fern. Das Paar zog mit seinen vier Kindern in die Schweiz.
(F. Dumont--BTZ)