Frankreich: Pariser Buchhändler streben nach neuem Unesco-Status
Die berühmten Buchhändler an der Seine in Paris wollen in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen werden. Dafür planen sie, unterstützt von der Pariser Stadtverwaltung, einen Antrag beim französischen Kulturministerium einzureichen. Bereits seit 1991 finden sich die Stände der "Bouquinistes" auf einer weiteren Liste der Unesco - als Weltkulturerbe.
"Wir verbreiten wissen, mit einer phänomenalen Vielfalt, unglaublichen Persönlichkeiten - wir spielen fast eine philosophische Rolle in der Stadt", begründet etwa der Händler Gildas Bouillaud das Vorhaben. Derzeit erstrecken sich knapp tausende Stände mit gebrauchten Büchern entlang der Seine. Sie werden von rund 226 registrierten Händlern betrieben.
Die sehen sich jedoch unter anderem mit der Konkurrenz der digitalen Medien und schwindendem Interesse an Büchern konfrontiert. Obwohl sie keine Standgebühren bezahlen müssen, ist es nicht leicht, seinen Lebensunterhalt mit gebrauchten Büchern zu verdienen, wie Mathias Grandis berichtet. "Von hundert Kunden kaufen nur zwei oder drei etwas."
Von der angestrebten Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe erhofft sich Jérôme Callais, Präsident des Verbands der "Bouquinistes", eine Verbesserung der Lage. Die Scheinwerfer könnten dann wieder mehr auf ihn und seine Kollegen gerichtet sein, sagt er. Und fügt hinzu: "Wir sind für Touristen so wichtig wie der Eiffelturm."
(P. Hansen--BTZ)