Untergetauchter indischer Milliardär beantragt Asyl in Großbritannien
Der indische Juwelier Nirav Modi, der in einen millionenschweren Bankbetrug verwickelt sein soll, hat sich einem Zeitungsbericht zufolge nach Großbritannien abgesetzt und Asyl beantragt. Der Milliardär begründete seinen Asylantrag mit "politischer Verfolgung", wie BERLINER TAGESZEITUNG am Montag unter Berufung auf Behördenkreise in Indien und Großbritannien erfuhr. Aus beiden Ländern gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme zu dem Fall.
Modi soll zusammen mit seinem Onkel und Geschäftspartner Mehul Choksi die staatliche Bank PNB, die zweitgrößte Bank Indiens, um umgerechnet gut 35 Millionen Euro geprellt haben soll. Der 47-Jährige ist seit Bekanntwerden des Skandals im Februar auf der Flucht.
Modi gehört zu den reichsten Männern Indiens. Seine Familie ist seit drei Generationen im Diamantenhandel tätig. Er ist der Gründer der Juwelierfirma Firestar Diamond, seine Marke Nirav Modi ist mit Geschäften in Großstädten auf der ganzen Welt vertreten. Unter seinen prominenten Kundinnen sind Hollywood-Schauspielerinnen wie Kate Winslet und Naomi Watts.
(L. Solowjow--BTZ)