Justiz: Mutter und Stiefvater im Missbrauchsfall von Staufen vor Gericht
Im Fall des im Darknet zum sexuellen Missbrauch verkauften Jungen aus Staufen bei Freiburg hat am Montag vor der Jugendkammer des Landgerichts Freiburg der Prozess gegen die Mutter und den Stiefvater des Kinds begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft der 48 Jahre alten Berrin T. und dem 39 Jahre alten Christian L. unter anderem besonders schwere Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, besonders schwere Zwangsprostitution und Verbreitung kinderpornografischer Schriften vor.
Die Staatsanwaltschaft will neben einer Haftstrafe eine Sicherungsverwahrung der beiden Angeklagten erreichen. Das Paar soll den Jungen selbst missbraucht und außerdem über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren gegen Geld im Darknet, dem verborgenen Teil des Internets, für Missbrauchstaten angeboten haben.
Als Haupttäter gilt L., der einschlägig als Pädophiler vorbestraft ist. Dieser räumte bereits als Zeuge in anderen Verfahren zu der Tatserie seine eigenen Vergehen ein und belastete auch die Mutter des Kinds schwer.
Diese äußerte sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen. Mit Spannung wird erwartet, ob sie im Prozess Angaben machen wird. Die Ermittler machten den Fall vor fünf Monaten öffentlich. Das Kind lebt inzwischen in Obhut des Jugendamts.
(D. Wassiljew--BTZ)