Verdächtiger Flüchtling im Mordfall Susanna (14†) gesteht die Tat
Der Verdächtige im Mordfall Susanna hat die Tat nach Angaben der Polizei in der autonomen Kurdenregion im Nordirak gestanden. "Als wir ihn verhörten, hat der junge Mann aus Kurdistan gestanden, die junge Deutsche getötet zu haben", sagte der Polizeichef der nordwestirakischen Stadt Dohuk, Tarik Ahmad, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview
Ali B. habe ausgesagt, dass er mit Susanna befreundet war und in Streit geraten sei. "Er sagte, er habe das junge Mädchen getötet, als es gedroht habe, die Polizei zu rufen", sagte Ahmad. Bei einer späteren Pressekonferenz sagte der Polizeichef, der 20-Jährige habe zudem erklärt, das Mädchen erwürgt zu haben.
Der 20-jährige Ali B. war in der Nacht zum Freitag im Nordirak von kurdischen Sicherheitsbehörden festgenommen worden. Er wird von den deutschen Ermittlern verdächtigt, die 14-jährige Susanna aus Mainz vergewaltigt und getötet zu haben. Das Mädchen war vor mehr als zwei Wochen als vermisst gemeldet worden und am Mittwoch in Wiesbaden tot aufgefunden worden.
Am 2. Juni war B. mit seiner Familie von Düsseldorf aus über die Türkei in den Nordirak geflohen. Den Ermittlern zufolge kam er im Herbst 2015 nach Deutschland, sein Asylgesuch war im Dezember 2016 abgelehnt worden. Seither lebte er in einer Flüchtlingsunterkunft in Wiesbaden.
Polizeichef Ahmad sagte, das kurdische Innenministerium habe ihn darüber informiert, "dass eine Familie eingetroffen ist und dass eines ihrer Mitglieder wegen Mordes verdächtigt wird". Ali B. sei dann am Freitag um zwei Uhr morgens in einem Hotel in Sacho in der Provinz Dohuk festgenommen worden.
Ein ranghoher kurdischer Verantwortlicher sagte hierzu am Freitag, alle Vorkehrungen seien getroffen worden, damit der Verdächtige "so schnell wie möglich" nach Deutschland zurückgebracht werden könne. Zwischen Deutschland und dem Irak besteht allerdings kein Auslieferungsabkommen.
BERLINER TAGESZEITUNG erfuhr unterdessden am Samstag, Ali B., wurde am Samstagabend an Bord der Lufthanda-Maschine mit der Flugnummer LH 697 von der Bundepolizei wieder zurück nach Deutschland gebracht und kam nach der Ankunft am Flughafen Frankfurt am Main in Haft.
(O. Petrow--BTZ)