Trump erlässt Strafe für seit mehr als 20 Jahren einsitzende Drogendealerin
US-Präsident Donald Trump hat einer 63-jährigen Frau Straferlass gewährt, die seit mehr als zwei Jahrzehnten wegen eines gewaltlosen Drogendelikts im Gefängnis einsitzt und für die sich der Reality-Star Kim Kardashian eingesetzt hatte. Zur Begründung erklärte das Weiße Haus am Mittwoch, Alice Marie Johnson habe "Verantwortung für ihr früheres Verhalten" übernommen und sei ein vorbildlicher Häftling. Sie habe "hart daran gearbeitet, sich im Gefängnis zu rehabilitieren".
Kardashian hatte sich vor einer Woche bei einem Besuch im Weißen Haus für die Freilassung der Großmutter verwendet. Das Weiße Haus veröffentlichte nach dem Treffen ein Foto, das den Reality-Star an der Seite eines breit grinsenden Präsidenten im Oval Office zeigt.
Zu den Details von Johnsons Strafmaßverringerung äußerte sich das Weiße Haus nun nicht. Zu erwarten ist aber, dass Trumps Entscheidung eine rasche Haftentlassung der Frau zur Folge hat. Johnson war wegen ihrer Rolle in einem Kokain-Dealerring zu lebenslanger Haft verurteilt worden und sitzt seit fast 22 Jahren im Gefängnis.
Kardashian reagierte begeistert auf Trumps Entscheidung. Dies sei die "beste Nachricht aller Zeiten", jubelte sie im Kurzbotschaftendienst Twitter. Kardashian ist mit dem Rapper Kanye West verheiratet, der sich selbst als glühender Trump-Fan beschreibt. Der Musiker hatte kürzlich für Empörung bei vielen seiner Fans gesorgt, als er über seine "Liebe" zum Präsidenten twitterte und diesen als seinen "Bruder" bezeichnete.
Der Straferlass für Johnson reiht sich nun in eine ganze Serie derartiger Entscheidungen Trumps ein. So hatte er in der vergangenen Woche den umstrittenen konservativen Kommentator Dinesh DSouza begnadigt, der wegen Verstoßes gegen Wahlkampffinanzierungsgesetze zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war.
Zuvor hatte Trump bereits den früheren Mitarbeiter im Weißen Haus, Lewis "Scooter" Libby, begnadigt, der in die Affäre um die Enttarnung einer Geheimagentin verwickelt war, sowie den als "härtesten Sheriff Amerikas" bekannt gewordenen Joe Arpaio. Dieser war dafür verurteilt worden, dass er unter Missachtung einer richterlichen Anordnung seine Praxis fortgesetzt hatte, bei Verkehrskontrollen gezielt lateinamerikanisch aussehende Menschen herauszupicken, um illegal ins Land gekommene Migranten aufzuspüren.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)