Deutscher Astronaut Alexander Gerst zum zweiten Mal auf dem Weg zur ISS
Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst ist vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan zu seinem zweiten Raumflug gestartet. Die Sojus-Rakete mit Gerst, dem russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und der Nasa-Astronautin Serena Aunon-Chancellor hob am Mittwoch pünktlich um 13.12 Uhr deutscher Zeit zur Internationalen Raumstation ISS ab, wie Liveübertragungen der Europäischen Weltraumagentur ESA und des Deutschen Raumfahrtzentrums DLR zeigten. Die Raumfahrer sollen am Freitag auf der ISS eintreffen.
Dort werden Gerst, Prokopjew und Aunon-Chancellor auf zwei weitere US-Astronauten und einen Russen treffen, die sich derzeit auf der ISS aufhalten. Gerst wird bis zum Dezember auf der Raumstation leben und forschen. In der zweiten Hälfte seiner Mission "Horizons" wird er als als erster Deutscher und zweiter Europäer das Kommando auf der ISS übernehmen.
Für den als Astro-Alex populär gewordenen Gerst ist es der zweite Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation. 2014 verbrachte der heute 42-Jährige bereits insgesamt 165 Tage im All.
Während seines erneuten ISS-Aufenthalts wird Gerst wiederum an einer Vielzahl wissenschaftlicher Experimente teilnehmen. Nach DLR-Angaben stammen 67 dieser Experimente aus Europa, davon mehr als 40 aus Deutschland. Letztere werden vom DLR koordiniert und gesteuert.
Unter anderem sollen dabei Fragen beantwortet werden, wie künstliche Intelligenz den Astronauten bei ihrem Job im All helfen kann und wie sich lebende Zellen in Schwerelosigkeit verhalten. Auch geht es um die Frage, was Wissenschaftler vom Wanderverhalten der Tiere über den Klimawandel lernen können.
Zu den zahlreichen weiteren Forschungsgebieten bei der zweiten ISS-Mission von Gerst zählen die Auswirkungen eines Aufenthalts im All auf unser Immunsystem und Möglichkeiten, aus Erfahrungen mit Schmelzprozessen auf der ISS die industriellen Gießprozesse auf der Erde zu verbessern.
(C. Fournier--BTZ)