Hongkonger "Star-Tutor" wegen Examensbetrugs angeklagt
Ein in Hongkong als "Star-Tutor" bekannt gewordener Nachhilfelehrer ist wegen Examensbetrugs angeklagt worden. Siao Chi Yung steht im Verdacht, sich illegal Unterlagen für die Aufnahmeprüfung an den staatlichen Universitäten verschafft zu haben. Mit deren Hilfe soll er Schüler dann auf die Prüfung vorbereitet haben.
Die Aufnahmeprüfungen an den Hongkonger Universitäten sind als äußerst schwer bekannt. Deshalb hat sich in der chinesischen Sonderverwaltungszone ein ganzer Wirtschaftszweig von Nachhilfeschulen und "Star-Tutoren" entwickelt, die Schülern bei der Prüfungsvorbereitung helfen. Dabei bieten die Tutoren teilweise auch an, die Prüfungsfragen vorherzusagen.
Siao Chi Yung erwarb sich den Ruf, die Fragen besonders zuverlässig "vorherzusagen" - nicht ohne Grund, wie sich laut den Ermittlungsbehörden herausstellte. Sie werfen dem Chinesischlehrer in ihrer Klage vor, sich mit Hilfe eines Mitarbeiters der Prüfungsbehörde Zugang zu den Prüfungsunterlagen verschafft zu haben.
Zeitungsberichten zufolge verdiente der "Star-Tutor" mit Prüfungs-Coaching umgerechnet 1,7 Millionen Euro jährlich.
(S. Sokolow--BTZ)