Hamburg warnt vor massenhaftem Fischsterben in aufgeheizter Elbe
Die Hamburger Umweltbehörde hat vor einem drohenden Fischsterben in der Elbe und anderen Gewässern gewarnt. Wegen der hohen Temperaturen und der niedrigen Wasserstände seien die Sauerstoffwerte "teilweise deutlich" unter die für Fische kritische Schwelle gesunken, teilte die Behörde am Dienstag in der Hansestadt mit.
Da sich die Wetterlage in den kommenden Tagen voraussichtlich nicht ändern werde und mögliche Starkregenfälle zusätzliche Sedimente in die Gewässer spülen könnten, werde sich die Situation noch weiter verschärfen. Es müsse "mit einem sichtbaren Fischsterben gerechnet werden", hieß es weiter. Die Behörde bat Bürger, Anzeichen für Probleme in Flüssen oder Seen schnell an die Ämter weiterzugeben.
Die Möglichkeiten für Rettungsmaßnahmen in der Elbe seien jedoch "minimal", betonte die Behörde. Das Wasservolumen des Flusses sei derartig groß, dass die Effekte einer Einleitung von zusätzlichem Sauerstoff auf künstlichem Weg wirkungslos verpuffen würden. Die Stadt steuere aber "mittelfristig" gegen, etwa durch Ausweisung von Naturschutzgebieten und Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern.
Die Ursachen für den Sauerstoffmangel in der Elbe sind der Behörde zufolge in erster Linie durch menschliche Eingriffe verursacht. Über die Jahrhunderte habe der Bau von Deichen, Hafenanlagen und Fahrrinnen das Flussbett verändert.
Dazu komme die sommerliche Algenblüte, die durch Nährstoffeinspülungen aus Landwirtschaft und Abwässern begünstigt werde. Diese Algen werden von Bakterien zersetzt, die dabei viel Sauerstoff verbrauchen, den sie dem Wasser entziehen.
(A. Lefebvre--BTZ)