Bericht: Chelsea-Besitzer Abramowitsch wird israelischer Staatsbürger
Der russische Milliardär Roman Abramowitsch hat einem Medienbericht zufolge die israelische Staatsbürgerschaft erhalten. "Er landete heute in seinem Privatflugzeug am Flughafen Ben Gurion (in Tel Aviv), wo ihm ein israelischer Ausweis überreicht wurde", berichtete der regionale Sender Channel 10 am Montagabend. Auf seiner Webseite schrieb der Sender, dem Besitzer des Londoner Fußballclubs Chelsea sei unter dem israelischen Rückkehrgesetz ein Einwanderungsvisum ausgestellt worden.
Der Bericht zitierte einen Vertreter der Organisation Nativ, die mit jüdischen Gemeinden in der ehemaligen Sowjetunion befasst ist, wonach der russische Oligarch jüdischer Herkunft in der israelischen Botschaft in Moskau ein Einwanderungsvisum beantragt habe. Die Prüfung des Antrags habe ergeben, dass Abramowitsch "tatsächlich anspruchsberechtigt" für einen Einwandererstatus in Israel gewesen sei.
Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollten den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Israels Rückkehrgesetz gewährt jedem Juden sowie Kindern und Enkeln von Juden das Recht auf die israelische Staatsbürgerschaft. Medienberichten zufolge ist Abramowitschs Visum für Großbritannien abgelaufen und das Ausstellen einer neuen Aufenthaltserlaubnis dauert länger als gewöhnlich.
Im Zuge der diplomatischen Krise zwischen London und Moskau nach der Vergiftung eines ehemaligen russischen Doppelagenten im März hat es in Großbritannien Forderungen nach Sanktionen gegeben, die superreiche Russen mit Wohnsitz in London treffen.
Abramowitschs Vermögen wurde von der "Sunday Times" in diesem Jahr mit 10,6 Milliarden Euro angegeben. Der Milliardär hatte im Jahr 2003 den FC Chelsea gekauft.
(A. Walsh--BTZ)