Windsor: Prinz Harry und Meghan Markle gaben sich das Jawort
In einer bewegenden Zeremonie haben Prinz Harry und die US-Schauspielerin Meghan Markle sich auf Schloss Windsor das Jawort gegeben. Die Braut trug ein schlicht-elegantes, weißes Kleid von Givenchy mit langem Schleier und Schleppe sowie ein diamantenfunkelndes Diadem, Prinz Harry eine dunkle Paradeuniform. Unter den 600 Gästen in der Kapelle waren zahlreiche Prominente wie Schauspieler, Musiker und Sportstars.
Im Park des Schlosses verfolgten mehr als 2500 geladene Gäste aus der Bevölkerung bei einem Picknick auf Großbildleinwänden die Zeremonie, in der sich traditionelle Elemente der anglikanischen Kirche mit afroamerikanischem Gospel vereinten. Zehntausende säumten während der anschließenden Kutschfahrt des Brautpaars bei strahlendem Sonnenschein die Straßen von Windsor, während Millionen Menschen in aller Welt die Feier vor dem Fernseher verfolgten.
Prinz Harry und Meghans Mutter Doria Ragland wirkten während der Zeremonie in der St. Georges Chapel sichtlich gerührt und die Brautleute hielten einander an der Hand, während sie das Jawort sprachen. Neben Harrys Großmutter Queen Elizabeth II. und ihrem Mann Prinz Philip sowie zahlreichen weiteren Mitgliedern der königlichen Familie waren Prominente wie Hollywoodstar George Clooney mit seiner Frau Amal, US-Starmoderatorin Oprah Winfrey, Tennisstar Serena Williams mit ihrem Mann Alexis Ohanian und Fußball-Ikone David Beckham mit seiner Frau Victoria zu der Feier gekommen.
Auch Elton John, ein enger Freund von Harrys verstorbener Mutter Diana, war dabei. Er hatte bei Dianas Beerdigung 1997 eine berührende Version von "Candle in the Wind" gesungen und sagte Berichten zufolge Shows in Las Vegas ab, um zur Hochzeit kommen zu können.
Während der Zeremonie in der Kapelle klangen Erinnerungen an die verstorbene Diana an: Ihre Schwester Jane Fellowes las aus dem Hohelied Salomos, und die Hochzeitsgemeinde sang ein Kirchenlied, das während Dianas Beerdigung gesungen worden war.
Der Gottesdienst vereinte anglikanische Tradition und afroamerikanische Elemente. Ein Gospelchor sang den Soul-Klassiker "Stand By Me". Der schwarze Pastor Michael Curry, Chef der anglikanischen Kirche in den USA, hielt eine flammende Predigt, zitierte Martin Luther King und sprach über die heilsame Wirkung der von Sklaven gesungenen Spirituals. Meghans Mutter stammt von Sklaven ab. Im Internet gab es positive Reaktionen: "Ich kann es kaum glauben, dass ein Pastor auf einer verdammten königlichen Hochzeit über Sklaven-Spirituals spricht. Willkommen im 21. Jahrhundert!" schrieb eine Nutzerin. Eine andere kommentierte: "Ich hätte nie gedacht, dass ich bei einer Royal Wedding Zitate von Martin Luther King hören würde." TV-Moderator Piers Morgan stellte ein Bild von Curry ins Internet mit dem Kommentar: "Mein neuer Held!"
Zum Altar geführt wurde die Braut von ihrem Schwiegervater Prinz Charles. Ihr eigentlich dafür vorgesehener Vater hatte seine Teilnahme wenige Tage vor der Hochzeit nach einer Herz-OP und einem Skandal um gestellte Paparazzi-Fotos absagen müssen.
Zahlreiche Fans des Königshauses hatten die Nacht vor der Hochzeit im Freien verbracht, um sich die besten Plätze an der Paradestrecke der Hochzeitskutsche zu sichern. Darunter war auch Karen Long aus dem US-Bundesstaat Texas. Sie freute sich, dass mit Meghan Markle eine Frau mit afroamerikanischen Wurzeln ins Königshaus einzog: "Wir wollten alle als Kinder Prinzessinnen sein, aber wir dachten, dass das nicht geht - und da ist sie und reißt alle Schranken nieder!"
Mit der Hochzeit erhielt das Paar die Titel Herzog und Herzogin von Sussex. Es wird künftig im Kensington-Palast in London leben, ebenso wie Harrys Bruder Prinz William, seine Frau Kate und die drei Kinder.
(O. Karlsson--BTZ)