"West Side Story"-Star Moreno: Diskriminierung ist Geschichte meines Lebens
Diskriminierung und sexuelle Übergriffe sind für die aus der "West Side Story" bekannte Oscar-Preisträgerin Rita Moreno nicht erst seit der #MeToo-Debatte ein Thema. "Als ich im Filmgeschäft angefangen habe, gab es überall Rassendiskriminierung und sexuelle Übergriffe", sagte die 86-jährige Schauspielerin mit lateinamerikanischen Wurzeln nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview in New York. "Diskriminierung ist die Geschichte meines Lebens."
Sie selbst sei als Jugendliche von einem Verantwortlichen der Fox-Studios sexuell angegriffen worden, führte Moreno aus. Dass solche Angriffe in der Filmbranche nun im Zuge der #MeToo-Debatte offen angeprangert werden, macht Morena nach eigenen Angaben "glücklich". "Ich glaube, dass die Bewegung noch größer werden wird."
Moreno war als Fünfjährige aus Puerto Rico nach New York gekommen. Mit 17 Jahren unterschrieb sie einen Vertrag bei der Produktionsfirma MGM und hatte mit ihrer Rolle als Anita in dem Musical-Film "West Side Story" ihren großen Durchbruch. 1962 erhielt sie für ihre Darbietung inklusive des Songs "I like to be in America" als erste Latina den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Danach erlebte Moreno beruflich eine lange Durststrecke, bevor sie mit ihren Theater- und Fernsehrollen wieder Fuß fasste. In den 70er Jahren wurde sie mit dem Musikpreis Grammy, dem Musical-Preis Tony und zwei Emmy-Fernsehpreisen ausgezeichnet.
Die beste Phase ihres Lebens erlebt Moreno nach eigenen Angaben jedoch jetzt gerade. Gerade sei ein Buch über ihr Leben erschienen, sie habe ihre erste CD mit Songs auf Spanisch veröffentlicht und beim Streamingdienst Netflix laufe die dritte Staffel der Serie "One day at a time", in der sie eine kubanischstämmige Großmutter spielt. "Ich kann mich nicht beschweren, ich habe sehr, sehr viel Glück", sagte die 86-Jährige.
(P. Rasmussen--BTZ)