Cockpit-Fenster von chinesischem Flugzeug mitten im Flug zerborsten
Mitten im Flug ist am Montag das Cockpit-Fenster eines chinesischen Flugzeugs mit 128 Menschen an Bord zerborsten. Der Kopilot des Airbus A319 wurde bei dem Vorfall verletzt, wie die chinesische Zivilluftfahrtbehörde CAAC mitteilte. Die Maschine der Fluggesellschaft Sichuan Airlines habe eine Notlandung in der Stadt Chengdu vorgenommen.
Das Flugzeug war demnach auf dem Weg von der südwestchinesischen Metropole Chongqing in die tibetische Hauptstadt Lhasa. Durch das Zerbrechen der Cockpit-Scheibe sei der Kopilot vor allem im Gesicht verletzt worden, erklärte die CAAC. Zudem habe eine Stewardess während der Landung leichte Verletzungen erlitten.
Als die Scheibe zerbarst, sei die Maschine in einer Höhe von rund 9700 Metern geflogen, sagte der Pilot der Maschine, Liu Chuanjian, der Zeitung "Chengdu Business Daily". Das Cockpit-Fenster sei mit einem lauten Knall "plötzlich geplatzt". Als er zur Seite blickte, sei der Kopilot bereits zur Hälfte aus der Maschine gerissen worden. Der Gurt habe den Kopiloten gerettet.
Im Cockpit habe Chaos geherrscht, sagte Liu weiter. Die Technik habe kaum noch funktioniert, das Flugzeug habe stark vibriert. "Es war unmöglich, die Instrumente abzulesen und zu handeln." In den sozialen Netzwerken in China wurde der Pilot als Held gefeiert.
Eine Ursache für den Vorfall wurde nicht genannt. Laut CAAC wurde eine Untersuchung eingeleitet. Auf Bildern von Passagieren, welche die kommunistische "Volkszeitung" auf ihrer Internetseite veröffentlichte, war zu sehen, wie Sauerstoffmasken hinunterfielen. Auf anderen Bildern sah es so aus, als fehlte eine Cockpit-Scheibe komplett.
Bereits vor einem Monat musste ein Flugzeug in China notlanden: Weil ein Fluggast ein Besatzungsmitglied mit einem Stift bedroht hatte, wurde eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft Air China auf dem Weg nach Peking umgeleitet. Der Mann wollte ein Besatzungsmitglied als Geisel nehmen.
(A. Madsen--BTZ)