"Er ist furchtlos" - Regisseur Wim Wenders gibt sich als Papst-Fan
"Mutig", "liebevoll" und "ehrlich" - dem Charme von Papst Franziskus ist Wim Wenders sichtlich erlegen. Der deutsche Regisseur präsentierte am Sonntagabend beim Filmfestival im südfranzösischen Cannes seinen Dokumentarfilm über das katholische Kirchenoberhaupt. "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes" kommt am 14. Juni im deutschsprachigen Raum in die Kinos.
"Er ist furchtlos", sagte Wenders über den Pontifex, den er im Auftrag des Vatikan mehrere Monate lang begleitete. Ob bei der schwierigen Kirchenreform oder Themen wie dem Umweltschutz - Franziskus setze sich ohne Skrupel für seine Anliegen ein, lobte der 72 Jahre alte Filmemacher.
"Ich war überrascht über seine offene Geisteshaltung", sagt Wenders über den 81 Jahre alten Papst. Sein Auftrag sei es nicht gewesen, einen Imagefilm zu machen. Der Vatikan habe ihm völlig freie Hand gelassen, betonte der Regisseur von "The Buena Vista Social Club", "Paris, Texas" und "Der Himmel über Berlin".
Wenders sagte weiter, viele in der Kurie glaubten, dass Franziskus zu weit gehe. "Aber ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Franziskus will alle mitnehmen." Der katholisch aufgewachsene Regisseur hat seinen Glauben nach eigenen Worten nach dem Tod seines Vaters wiedergefunden.
Hat der Papst den Film bereits gesehen? Nein, sagt Wenders. "Er mag es nicht, sich selbst anzuschauen."
(L. Solowjow--BTZ)