Getötete Frau in Frankfurt war in Lügengeschichte über Sexmob verstrickt
Eine am Mittwoch in einem Park in Frankfurt am Main tot aufgefundene Frau ist nach Polizeiangaben identifiziert. Es handelt sich um die 29-jährige Irina A., die Anfang 2017 im Mittelpunkt einer erfundenen Geschichte um sexuelle Übergriffe von Ausländern in der Silvesternacht gestanden hatte, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte. Die Frankfurterin sei durch mehrere Stichverletzungen getötet worden.
Wegen der Lügengeschichte über den Sexmob hatte die Staatsanwaltschaft im November gegen die Frau und einen damals 49-jährigen Gastronomen Anklage wegen Vortäuschens einer Straftat erhoben. Ob die Tat in einer Beziehung zu ihrer früheren Lügengeschichte steht, ist den Angaben der Polizei zufolge derzeit unklar. Es werde aber auch in diese Richtung ermittelt, sagte der Polizeisprecher.
Die Frau und der Betreiber einer Bar hatten gegenüber Medienkreisen Anfang vergangenen Jahres behauptet, in der Silvesternacht habe es in der Frankfurter sogenannten Fressgass sexuelle Übergriffe, Körperverletzungen, Diebstähle sowie äußerst aggressives Verhalten "von Massen an Flüchtlingen" gegeben. Medien zitierten die Frau mit den Worten: "Sie fassten mir unter den Rock, zwischen die Beine, an meine Brüste, überall hin - immer mehr dieser Typen kamen, ihre Hände waren überall."
Recherchen der Polizei ergaben dann aber, dass die Geschichte frei erfunden war. Die Frau habe sich in der Silvesternacht nicht einmal in Frankfurt aufgehalten und könne damit auch nicht Opfer der von ihr beklagten sexuellen Übergriffe geworden sein, hieß es. Die Staatsanwaltschaft erhob daraufhin im vergangenen November Anklage wegen Vortäuschens einer Straftat gegen A. und den Wirt. Nach A.s Tod hofft die Polizei nun auf weitere Zeugenaussagen.
(A. Madsen--BTZ)