Picassos "Junges Mädchen mit Blumenkorb" bringt 115 Millionen Dollar
Bei der mit neuen Rekordhoffnungen verknüpften Versteigerung der Sammlung von Peggy und David Rockefeller hat Pablo Picassos Gemälde "Junges Mädchen mit Blumenkorb" von 1905 bereits am Eröffnungstag alle Erwartungen übertroffen. Das Ölbildnis einer Blumenverkäuferin vom Pariser Montmartre brachte bei der Auktion von Christies in New York am Dienstag 115 Millionen Dollar (97 Millionen Euro) ein. Es lag damit 15 Millionen Dollar über dem Katalogpreis.
Insgesamt wird erwartet, dass die dreitägige Auktion neue Maßstäbe beim Erlös setzt: Es wird mit Einnahmen von rund 600 Millionen Dollar gerechnet. Der bisherige Rekord für eine Nachlass-Versteigerung, der 2009 mit der Sammlung des Modeschöpfers Yves Saint Laurent für 484 Millionen Dollar aufgestellt wurde, würde damit deutlich übertroffen.
Auch Gemälde von Claude Monet und Henri Matisse stellten am Dienstag bereits Rekorde auf: Monets Seerosenteich "Nymphéas en fleur" erzielte 84,69 Millionen Dollar. Matisses "Odaliske mit Magnolien" (1923) kam für 80,75 Millionen Dollar unter den Hammer. Der bisherige Rekord für ein Matisse-Bild lag bei 49 Millionen Dollar.
Die Auktion findet sechs Monate nach der Rekordversteigerung des "Salvator Mundi" von Leonardo da Vinci statt. Das 500 Jahre alte Ölgemälde war Mitte November in New York für die Summe von 450,3 Millionen Dollar versteigert worden.
Bei der Rockefeller-Versteigerung werden bei sechs Auktionen in drei Tagen mehr als 1600 Objekte versteigert. Der Gesamterlös der Sammlung soll nach dem Willen des letzten Enkels des legendären US-Ölmagnaten John Rockefeller, der 2017 im Alter von 101 Jahren starb, an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen gehen.
In der zweiten Woche der Frühjahrsauktionen blickt die Kunstwelt dann vor allem auf das Auktionshaus Sothebys, das am 14. Mai einen "Nu Couché" (Liegender Akt) von Amedeo Modigliani von 1917 versteigert. Das größte Gemälde des italienischen Malers und Bildhauers wird auf 150 Millionen Dollar geschätzt - der bislang höchste vorab genannte Schätzpreis für ein einzelnes Werk bei einer Auktion überhaupt.
Im November 2015 war ein kleineres Werk aus der "Nu Couché"-Serie in New York für 170,4 Millionen Dollar versteigert worden - auf der Liste der Kunstwerke mit den höchsten Auktionserlösen steht es nach dem "Salvator Mundi" und Picassos "Die Frauen von Algier (Version 0)" auf Platz drei.
(H. Müller--BTZ)