Favoriten qualifizieren sich in erstem Halbfinale des Eurovision Song Contest
Es war bunt, mit vielen Lichteffekten und Showeinlagen, aber auch einer Reihe starker Sängerinnen und Sänger: Im ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) haben sich am Dienstagabend in Lissabon zehn Länder für das große ESC-Finale am Samstag qualifiziert. Unter den erfolgreichen Startern waren dabei auch die in den Wettbüros als Favoriten gehandelten Sängerinnen aus Israel und Zypern.
Neben Gastgeber Portugal sind nur die fünf größten Geldgeber des Musikwettbewerbs für das ESC-Finale gesetzt, die weiteren 20 Plätze werden in zwei Halbfinals vergeben. Experten schätzten das erste Halbfinale am Dienstagabend im Vorfeld als das stärkere ein.
Tatsächlich traten dort mit der israelischen Sängerin Netta und ihrem als Antwort auf die #MeToo-Debatte um sexuelle Übergriffe verstandenen Lied "Toy" sowie Eleni Foureira mit "Fuego" aus Zypern zwei Favoritinnen an. Bei den Wettquoten lagen diese beiden zuletzt vorne. Einen klaren Favoriten scheint es in diesem Jahr allerdings nicht zu geben: Nachdem zunächst lange Netta die Buchmacher-Favoritin war, zog dann Zypern vorbei. Inzwischen werden auch Norwegen und Frankreich zumindest nach den Wettquoten große Chancen zugerechnet.
Auch der ein bisschen an die Hauptfigur des Kinderfilms "Kevin allein zu Hause" erinnernde Tscheche Mikolas Josef wird bei den Buchmachern hoch gehandelt, er überstand ebenfalls erfolgreich das Halbfinale. Am Samstag im Finale auch dabei sind Österreich, Zypern, Litauen, Bulgarien, Albanien, Finnland und Irland.
Insgesamt traten 19 Länder im ersten Halbfinale an. Direkt ausgeschieden sind Aserbaidschan, Island, Belgien, Weißrussland, Mazedonien, Kroatien, Griechenland, Armenien und die Schweiz. Wie beim ESC üblich, entschied eine Punktevergabe von Juroren und Zuschauern über das Weiterkommen.
Im Finale am Samstag treten 26 Länder gegeneinander an - darunter auch Deutschland mit Sänger Michael Schulte. Der ESC ist der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb. Die Finalshow wird regelmäßig weltweit von rund 200 Millionen Menschen gesehen. Im vergangenen Jahr konnte Portugals Salvador Sobral die 62. Ausgabe des Wettbewerbs gewinnen.
Deutschland schnitt in den vergangenen drei Jahren auf den letzten oder vorletzten Plätzen enttäuschend ab. Allerdings scheint Schulte in diesem Jahr deutlich bessere Karten für ein ordentliches Abschneiden zu haben, die Buchmacher verorten ihn im gehobenen Mittelfeld.
(C. Fournier--BTZ)