Rettungskräfte suchen nach tödlichem Grubenunglück in Polen nach drei Vermissten
Nach dem Unglück im südpolnischen Kohlebergwerk Zofiowka mit mindestens zwei Todesopfern haben am Montag 16 Rettungstrupps die Suche nach drei vermissten Bergarbeitern fortgesetzt. In der Nacht installierten die Helfer nach Angaben der Betreiberfirma Schläuche und Ventilatoren zur Belüftung des eingestürzten Stollens, in dem die Kumpel vermutet wurden. Der Methangasanteil sank dort demnach auf acht Prozent. Doch das Risiko einer Explosion war für ein weiteres Vorrücken der Rettungshelfer zunächst noch zu hoch.
In einem Parallelstollen wollten die Helfer unterdessen Detektoren zur Ortung elektrischer Signale anbringen, um die Verschütteten zu finden. Diese sollten sodann durch einen direkten Durchbruch gerettet werden. An anderer Stelle sollten Videosonden eingesetzt werden.
Die Kohleförderung in der Grube im schlesischen Jastrzebie- Zdroj blieb unterdessen ausgesetzt. Anwohner legten zum Gedenken an die beiden tödlich Verunglückten weiter Blumen nieder. Die Staatsanwaltschaft in Gliwice leitete Routine-Ermittlungen ein wegen "Gefährdung von Leben und Gesundheit mehrerer Personen" sowie Nichtbeachtung von Sicherheitsregeln.
Am Samstag hatte nach Behördenangaben ein Erdstoß der Stärke 3,4 auf der Richter-Skala die von der Firma JSW betriebene Grube in einer Tiefe von 900 Metern erschüttert. Vier Bergleute wurden nach Angaben des Unternehmens gleich nach dem Beben an die Oberfläche geholt, zwei weitere konnten bei einem Rettungseinsatz gerettet werden.
In polnischen Kohlegruben ereignen sich immer wieder Unglücke. In den vergangenen 45 Jahren starben mehr als 200 Kumpel. Kohle ist die Hauptenergiequelle in dem osteuropäischen Land.
(F. Burkhard--BTZ)