Deutschland - Mehr Menschen besitzen einen Organspendeausweis
In Deutschland besitzen mehr Menschen einen Organspendeausweis. Wie aus einer neuen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervorgeht, deren erste Ergebnisse BERLINER TAGESZEITUNG vorliegen, verfügen derzeit 36 Prozent über einen solchen Ausweis. Im Frühjahr 2016 besaßen demnach 32 Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis, 2012 waren dies erst 22 Prozent.
Auch die generelle Einstellung der Bürger zu einer Organspende bleibt weiter überwiegend positiv. 84 Prozent stehen dem Thema aufgeschlossen gegenüber. 2010 waren dies erst 79 Prozent. Von den Menschen, die Anweisungen für eine potenzielle Spendesituation nach ihrem Tod hinterließen, stimmen 72 Prozent einer Entnahme von Organen und Gewebe nach dem Tod zu. 14 Prozent widersprechen, und neun Prozent übertragen die Entscheidung anderen. Auf die Frage nach den Motiven für die Zustimmung zur Organ- und Gewebespende im Organspendeausweis gaben demnach 73 Prozent an, anderen Menschen helfen zu wollen.
Die BZgA befragte von November 2017 bis Februar 2018 bundesweit rund 4000 Bürger im Alter von 14 bis 75 Jahren zu ihrem Wissen und ihrer Einstellung zur Organspende.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, es müsse alles getan werden, "damit die Zahl der Organspenden steigt". 2017 sank die Zahl der Organspender auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren - bundesweit gab es nur 797 Organspender, 60 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der gespendeten Organe ging um 9,5 Prozent auf 2594 Organe zurück.
Spahn erteilte der Forderung, wonach eine Zustimmung zur Organspende in Zukunft vorausgesetzt werden solle, solange der Bürger dem nicht aktiv widerspricht, erneut eine Absage. Überzeugungsarbeit sei besser als Zwang, betonte er.
(A. Lefebvre--BTZ)