Keine verborgenen Grabkammern bei Grabmal von Pharao Tutanchamun
Das Grabmal des Pharaos Tutanchamun birgt nach Angaben des ägyptischen Altertümerministeriums keine bislang unbekannten Grabkammern. Neue Radaranalysen hätten die These von zwei weiteren Grabkammern nahe der letzten Ruhestätte des berühmten Pharaos widerlegt, teilte das Ministerium am Sonntag mit. Vor zwei Jahren war nach vorläufiger Auswertung anderer Radaranalysen die Existenz von zwei versteckten Räumen hinter der Grabkammer von Tutanchamun vermutet worden.
Tutanchamun war nach neunjähriger Herrschaft im Jahr 1324 vor Christus im Alter von 19 Jahren gestorben. Sein Grabmal befindet sich im Tal der Könige in der Nähe von Luxor im Süden Ägyptens. Es wurde 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter entdeckt. Anders als viele andere Pharaonengräber war es nicht bereits ausgeplündert, sondern enthielt mehr als 5000 intakte Objekte, davon viele aus Gold.
Die ersten Analysen nährten Vermutungen in der Wissenschaft, dass Nofretete, die Gemahlin von Tutanchamuns Vater, Pharao Echnaton, in einer Grabkammer in Tutanchamuns Grabanlage beigesetzt wurde. Die These wird von dem renommierten britischen Archäologen Nicholas Reeves vertreten, der die Radaranalysen mit vorangetrieben hatte. Diese These wurde nun aber nach neuen Radaruntersuchungen eines italienischen Teams unter Leitung von Francesco Porcelli von der Polytechnischen Universität in Turin widerlegt.
Die Gebeine der für ihre Schönheit gerühmten Königin Nofretete wurden nie gefunden. Ihre weltberühmte Büste ist in Berlin ausgestellt. Nofretete spielte als Herrschergemahlin eine einflussreiche Rolle. Sie unterstützte ihren Mann Echnaton, als dieser Ägypten zeitweise zu einem monotheistischen Land machte, in dem der Sonnengott Aton angebetet wurde.
(L. Andersson--BTZ)