Polizei: Tierarzt soll Hundewelpen Heroinpäckchen implantiert haben
Weil er Hundewelpen für den Drogenschmuggel Heroinpäckchen eingesetzt haben soll, droht einem Tierarzt aus Kolumbien eine lange Haftstrafe in den USA. Andrés López Elorez sei nicht nur ein Drogenschmuggler, er habe auch gegen die Verpflichtung von Tierärzten verstoßen, das Leiden von Tieren zu verhindern, erklärte am Dienstag (Ortszeit) die Staatsanwaltschaft in New York. Der 38-Jährige war in Spanien gefasst worden.
Elorez wurde in Spanien auf Grundlage eines US-Haftbefehls festgenommen und an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Der Festnahme waren zwölf Jahre Ermittlungsarbeit vorausgegangen. Der Tierarzt habe das Leiden von jungen Hunden in Kauf genommen, kritisierte der Staatsanwalt im New Yorker Stadtteil Brooklyn, Richard Donoghue. "Hunde sind der beste Freund des Menschen, und wie der Beschuldigte lernen wird, sind wir die schlimmsten Feinde von Drogendealern", fügte der Ankläger hinzu.
Laut Staatsanwaltschaft setzte Elorez den Welpen in einem chirurgischen Eingriff Päckchen mit flüssigem Heroin in den Bauch ein. Die Hunde seien anschließend von Kolumbien in die USA gebracht worden, wo das Heroin wieder herausoperiert worden sei.
Bei einer Razzia im Jahr 2005 wurden den Angaben zufolge zehn solcher als Drogenkuriere missbrauchten Hundewelpen auf einem Hof im kolumbianischen Medellín entdeckt. Laut "New York Times" starben drei Hunde später an den Folgen der Prozedur.
Elorez drohen im Fall einer Verurteilung mindestens zehn Jahre Haft; auch eine lebenslange Haftstrafe ist möglich. Bis zum Beginn seines Prozesses muss er in Untersuchungshaft bleiben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Tierarzt gehörte nach Angaben der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA von September 2004 bis Januar 2005 einer Drogenbande in Kolumbien an, die verschiedene Methoden anwandte, um Heroin in die USA zu schmuggeln.
(T. Jones--BTZ)