Nach Tod von vier Wochen altem Säugling in Kiel Haftbefehl gegen Vater erlassen
Im Fall des getöteten Säuglings in Kiel hat eine Richterin einen Haftbefehl gegen den 19-jährigen Vater wegen Totschlags erlassen. Der Mann werde beschuldigt, seine erst vier Wochen alte Tochter getötet zu haben, teilte die Polizeidirektion Kiel am Samstag mit. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Kiel mit Unterstützung der Mordkommission der Kieler Kriminalpolizei werden demnach "mit Hochdruck fortgeführt".
Die Polizei in der schleswig-holsteinischen Stadt entdeckte das schwerstverletzte Kind am Freitag bei einem Einsatz in einem Mehrfamilienhaus. Die Beamten waren zu der Adresse gerufen worden, weil der 19-Jährige dort Krawall machte. In der Wohnung stießen die Beamten dann auf den Säugling. Obwohl sie sofort mit der Wiederbelebung begannen und diese kurz darauf von einem Notarzt fortgesetzt wurde, kam für das Kind jede Hilfe zu spät.
Die Einsatzkräfte nahmen den Vater fest. Er war nach Angaben der Ermittler "deutlich alkoholisiert und stand offenbar unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln". Die Mutter des Babys, weitere Angehörige sowie die eingesetzten Polizisten und Mitarbeiter des Rettungsdiensts wurden von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut.
(M. Taylor--BTZ)