Polizei in Nordrhein-Westfalen zerschlägt internationalen Drogenring
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat einen internationalen Drogenring zerschlagen, der einen groß angelegten Schmuggel unter anderem von Kokain und Opium nach Nordamerika, Australien und Japan organisiert haben soll. Dazu warb die Bande im Rheinland und in weiteren Bundesländern Kuriere an, wie die Ermittler am Freitag in Düsseldorf mitteilten. Nach einer Razzia Mitte März sitzen nun acht mutmaßliche Bandenmitglieder in Haft.
Zudem sind sechs Kuriere wegen der Einfuhr von kiloweise Kokain und Methamphetamin in Australien und Japan inhaftiert. Den Ermittlern zufolge soll sich das internationale Täternetzwerk spätestens 2016 zusammengeschlossen haben. Ziel der Kriminellen war, in wechselnder Tatbeteiligung Kokain, Methamphetamin und Opium nach Australien, in die USA, nach Japan sowie nach Kanada zu schmuggeln und die Gelder aus dem Drogenhandel zu waschen.
Bei den Straftätern handelt es sich nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts (LKA) überwiegend um Iraner. Ermittelt wird gegen insgesamt 40 Beschuldigte - gegen sie besteht der Verdacht der Gründung, Mitgliedschaft und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung im Großraum Düsseldorf.
Bei der Durchsuchung von mehr als 30 Wohnungen und Geschäftsräumen unter anderem in Düsseldorf, Wuppertal, Pulheim, Mettmann und Remscheid fanden Polizisten am 18. März insgesamt 71 Kilogramm harte Drogen und mehr als 400.000 Euro Bargeld. Bei der Razzia kamen auch Spezialeinheiten des LKA und der Düsseldorfer Polizei zum Einsatz.
Ausdrücklich lobten die Ermittler die "effektive und schnelle länderübergreifende Zusammenarbeit zahlreicher Strafverfolgungsbehörden" in dem Fall. Beteiligt sind demnach neben dem Bundeskriminalamt und dem deutschen Zoll die australische Bundespolizei, die US Drug Enforcement Administration, Zoll und Polizei in Japan, die Royal Canadian Mounted Police und die niederländische Polizei.
Für den Drogenschmuggel soll das Täternetzwerk in 14 Fällen Kuriere aus Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern angeworben haben. Bei den Angeworbenen handelte es sich um Männer und Frauen im Alter von 22 bis 49 Jahren. Sie fielen bei Einreisekontrollen an Flughäfen auf. Dabei stellte sich heraus, dass die Drogen professionell in speziell hergerichteten Hohlräumen in Koffern verbaut waren.
Laut Polizei schmuggelte die Tätergruppe harte Drogen auch in Postpaketen. Im Januar entdeckten die Behörden im australischen Sydney zudem 50 Kilogramm Kokain, die in einem Industrieofen versteckt waren.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)