Marsischer Braunbär bei Fangaktion in italienischem Nationalpark verendet
In einem italienischen Nationalpark ist ein Exemplar einer vom Aussterben bedrohten Bärenart verendet, nachdem Biologen das Tier betäubt hatten. Der Marsische Braunbär, eine Unterart des Braunbären in den italienischen Apenninen, sei in der Nacht zu Donnerstag in einer röhrenförmigen Falle gefangen und betäubt worden, teilte die Leitung des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise am Freitag mit. In der Folge habe das junge Männchen an Atemproblemen gelitten und sei schließlich verendet.
Zu dem Vorfall sei eine Untersuchung eingeleitet worden, hieß es weiter. Es sei "das erste Mal gewesen, dass wir es bei einer Fangaktion im Zusammenhang mit der Betäubung mit einer Notfallsituation zu tun bekommen haben", erklärte der Chef des Nationalparks im Zentrum Italiens, Antonio Carrara. Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären.
Italienische Medien berichteten, die Biologen hätten eigentlich einen anderen Bären einfangen wollen, der in der Region Probleme gemacht habe. Die Umweltorganisation WWF Italien erklärte, der Tod des Marsischen Braunbären sei "ein sehr schwerwiegender Verlust". Von dieser Unterart des Braunbären, die in der Gebirgskette der Apeninnen lebt, gebe es nur noch rund 50 Exemplare.
Die Regeln für das Einfangen von Wildtieren müssten nun auf den Prüfstand, forderten die Tierschützer. 2014 war bereits die Bärin Daniza in der norditalienischen Region Trentino verendet, nachdem sie betäubt worden war.
(D. Fjodorow--BTZ)