Kultur: Sting und Shaggy veröffentlichen gemeinsames Album
Wenn Reggae auf Rock trifft: Der Jamaikaner Shaggy und der Brite Sting haben in einem gemeinsamen Album ihre Musikstile verschmolzen. Das sei "das Ergebnis eines erfreulichen Unfalls, wie so oft in der Musik", sagte Sting in einem Interview, über das am Freitag erscheinende Album "44/876". Benannt ist das Album der beiden Wahl-New Yorker nach den Telefon-Vorwahlen ihrer Heimatländer.
Der 66-jährige ehemalige Frontman der Band The Police und der 49-jährige Reggae-und Dancehall-Star aus der Karibik verarbeiten auf dem Album ihre eigenen Migrationsgeschichten. "Wir sind beide Einwanderer", sagte Sting nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuelen Interview. "Der Grund, weshalb wir dort (in den Vereingten Staaten) leben, ist, dass wir die Filme, die Musik, die Kultur und den Wind der Freiheit lieben, der dort weht."
Das Album ist trotz gesellschaftskritischer Titel wie "Crooked Tree", in dem Sting in die Rolle eines Kriminellen schlüpft und der schwarze Reggae-Star als Richter auftritt, eine Hommage an das Einwanderungsland USA. "Das ist eine Liebeserklärung an ein Land, das noch Größe hat", sagte Sting.
"Ich glaube, man kann sich in Amerika noch seine Träume erfüllen", sagte Shaggy, der die doppelte Staatsangehörigkeit hat und für die US-Streitkräfte im ersten Golfkrieg im Einsatz war. Mit Blick auf die aktuelle politische Lage in den USA lobte der Musiker die Proteste gegen Präsident Donald Trump. "Das ist die Demokratie von ihrer besten Seite", sagte er. "Es waren viele junge Leute dabei, ich habe die Hoffnung, dass ihre Stimme in zwei Jahren zählt."
Sting ging nach eigenen Angaben auf Shaggy zu, nachdem er ein Demo-Tape von dem Musiker zu hören bekam. "Ich wollte dazu singen", sagte er. Heraus kam die erste gemeinsame Single "Dont Make Me Wait". Die insgesamt zwölf Stücke des Albums seien "das Ergebnis von Improvisation, bei der wir uns gut amüsiert haben", sagte Shaggy, der für Hits wie "Boombastic" und "Hey Sexy Lady" bekannt ist.
Sting hat eine engen Bezug zu Jamaika. Mehrere Stücke von The Police wurden dort aufgenommen, darunter "Every Breath You Take". Die Reggae-Musik rücke den Bass in den Vordergrund, sagte Sting nach BTZ-Information weiter dazu. "Als Bassist gefällt mir das."
(P. Hansen--BTZ)