Boufarik - Algerien: Mindestens 257 Tote bei Absturz einer Militärmaschine
Beim Absturz eines Militärflugzeugs in Algerien sind mindestens 257 Menschen ums Leben gekommen. Die Maschine stürzte am Mittwoch kurz nach dem Start vom Luftwaffenstützpunkt Boufarik nahe der Hauptstadt Algier ab, wie das algerische Verteidigungsministerium mitteilte. Unter den Toten sind demnach zehn Besatzungsmitglieder und 247 Passagiere, mehrheitlich Soldaten und ihre Familienangehörigen. Angaben zu möglichen Überlebenden wurden nicht gemacht. Die Unglücksursache war zunächst unklar.
Die Militärmaschine vom Typ Iljuschin IL-76 stürzte in unmittelbarer Nähe des Luftwaffenstützpunkts Boufarik in ein Feld, wie BERLINER TAGESZEITUNG vor Ort erfuhr. Das Flugzeug brannte fast vollständig aus. Zahlreiche Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge eilten zu der Unglücksstelle, Sicherheitskräfte sperrten das Gebiet ab.
Boufarik liegt rund 25 Kilometer südwestlich von Algier. Die Maschine sollte nach Angaben des Verteidigungsministeriums nach Tindouf und nach Béchar fliegen. Tindouf liegt 1800 Kilometer von Algier entfernt nahe der Grenze zu Marokko und zum Gebiet der Westsahara. Béchar befindet sich rund 1000 Kilometer südwestlich von Algier, ebenfalls nahe der Grenze zu Marokko. Dort befindet sich ein großer algerischer Militärstützpunkt.
Bei dem Flugzeugtyp Iljuschin IL-76 handelt es sich um eine viermotorige Maschine aus sowjetischer, später russischer Produktion. Laut Herstellerangaben können diese Flugzeuge je nach ziviler oder militärischer Version zwischen 126 und 225 Passagiere transportieren.
Bei der algerischen Armee kommt es immer wieder zu tödlichen Flugzeugunglücken. Im Februar 2014 kamen 77 Menschen ums Leben, als eine Maschine vom Typ Hercules C-130 bei Constantine in der Region Oum El Bouaghi abstürzte. Nur ein Mensch überlebte die Katastrophe. Das Verteidigungsministerium machte das schlechte Wetter für den Absturz verantwortlich.
Im selben Jahr kamen beim Absturz eines Bombers bei einem Trainingsflug in Südalgerien die beiden Besatzungsmitglieder ums Leben. Im Dezember 2012 prallten zwei algerische Kampfjets in der Luft zusammen, beide Piloten starben. Zwölf algerische Soldaten kamen 2016 ums Leben, als ihr Helikopter im Süden des Landes wegen einer technischen Panne abstürzte.
(D. Wassiljew--BTZ)