Paris: Französischer Chansonnier Jacques Higelin (†77) gestorben
Der französische Chansonnier Jacques Higelin ist tot: Der Sänger sozialkritischer Lieder starb am Freitag im Alter von 77 Jahren in Paris, wie seine Familie nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG mitteilte. Higelin wurde ab Mitte der 60er Jahre als Schauspieler und Liedermacher bekannt. Er galt als Multitalent, das mühelos zwischen Klavier, Akkordeon und Gitarre wechselte und in rund 30 Kinofilmen mitspielte.
Der am 18. Oktober 1940 östlich von Paris geborene Higelin wurde in seiner Jugend durch den Jazz und Chansonniers wie Léo Ferré und Jacques Brel beeinflusst. In den 60er Jahren debütierte er zunächst als Schauspieler, bevor er 1965 seine erste Platte herausbrachte. Unter dem Einfluss der Rolling Stones versuchte Higelin in den 70ern als einer der ersten französischen Musiker eine Synthese aus Rock und Chanson. Zu seinen bekanntesten Hits gehören "Pars" (Geh), "Champagne" (Champagner) oder "Tombé du ciel" (Vom Himmel gefallen).
In seinen Liedern thematisierte Higelin mit seiner charakteristischen rauen Stimme immer wieder die wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Menschen oder das Schicksal von Obdachlosen und Flüchtlingen. Bis zu seinem Lebensende veröffentlichte er rund 20 Alben. Sein letztes, "Higelin 75", brachte er zu seinem 75. Geburtstag im Herbst 2016 heraus. Higelin hinterlässt seine Frau Aziza und drei Kinder, die ebenfalls künstlerisch tätig sind: Den Sänger Arthur H, die Sängerin Izia Higelin und den Regisseur Kên Higelin. Sie alle seien im Schmerz vereint, hieß es in einer Erklärung der Familie.
(D. Meier--BTZ)