Regisseur von Netflix-Serie rechtfertigt Drogenkrieg auf den Philippinen
Der Macher einer Netflix-Serie über den mörderischen Drogenkrieg auf den Philippinen hat sich als Unterstützer der umstrittenen Methoden von Staatschef Rodrigo Duterte bekannt. Der Drogenkrieg in seinem Land sei "notwendig", sagte der philippinische Regisseur Brillante Mendoza nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Auch in anderen vom Drogenproblem heimgesuchten Ländern müsse hart durchgegriffen werden.
Der 57-jährige Filmemacher wehrte sich zugleich gegen den Vorwurf, dass die Serie "Propaganda für die Regierung" sei. Mendozas Serie "Amo", was in seiner Landessprache umgangssprachlich so viel wie Meister heißt, ist ab kommenden Montag im US-Streamingdienst Netflix zu sehen. Es geht um einen Studenten, der Crystal Meth verkauft und später in einer alptraumhaften Welt landet, die von gewalttätigen Drogenbaronen und korrupten Beamten bevölkert ist.
Mendoza, der mit mehreren Filmpreisen ausgezeichnet wurde, hatte in der Vergangenheit zwei Kampagnenspots zur Unterstützung von Dutertes Anti-Drogenkampagne gedreht. Die philippinische Polizei tötete nach eigenen Angaben seit Dutertes Amtsantritt im Jahr 2016 rund 4000 mutmaßliche Drogenkriminelle. Menschenrechtsgruppen zufolge ist die Zahl etwa dreimal so hoch. Opfer der Polizei seien häufig unbewaffnete Bewohner von Elendsvierteln. Auf den Philippinen lebt etwa ein Viertel der Bevölkerung in Armut.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat mittlerweile Ermittlungen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet. Duterte kündigte an, dass er mögliche Untersuchungen von UN-Sonderermittlern im Zusammenhang mit dem blutigen Anti-Drogenkrieg boykottieren werde.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)