Steuerpflichtige spendeten 2017 knapp sechs Prozent mehr Geld
Steuerpflichtige in Deutschland haben im Jahr 2017 knapp sechs Prozent mehr Geld gespendet als im Vorjahr. 11,1 Millionen von ihnen gaben in ihren Steuererklärungen rund 6,7 Milliarden Euro als Spenden an, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zu 2016 bedeutete das einen Anstieg um 5,9 Prozent.
Die Statistiker gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Spender höher lag, weil beispielsweise steuerlich zusammen veranlagte Ehepaare als ein Steuerpflichtiger gezählt werden. Der mittlere Spendenbetrag lag bei 122 Euro - ähnlich wie im Jahr2016.
Bei Menschen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 20.000 Euro lag der Median 2017 bei 100 Euro. Die mittlere Spende bei Menschen mit einem Einkommen zwischen 100.000 und 500.000 Euro war mit 270 Euro mehr als zweieinhalbmal mal so hoch. Bei einem Jahreseinkommen von mehr als einer halben Million Euro wuchs der Median auf 1270 Euro an. 18,6 Prozent der gesamten Spendensumme gingen von dieser Gruppe aus.
Im Saarland war die Spendenbereitschaft 2017 am höchsten. 72 Prozent der Steuerpflichtigen gaben eine Spende in ihrer Steuererklärung an. Dahinter folgten Bayern mit 53 Prozent und Baden-Württemberg mit 47 Prozent.
Am niedrigsten war der Wert in Mecklenburg-Vorpommern und Sachen mit jeweils 20 Prozent. Damit lagen sie unter dem bundesdeutschen Schnitt von 39 Prozent. Die Hälfte der Steuerpflichtigen in Hamburg spendete mehr als 180 Euro. Mit 100 Euro war die mittlere Spende in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am niedrigsten.
91 Prozent aller Spenden gingen an steuerbegünstigende Zwecke wie beispielsweise die Förderung von Wissenschaft, Forschung, Religion oder Umweltschutz. Fünf Prozent gingen an Stiftungen. Politische Parteien und unabhängige Wählervereinigungen erhielten 3,7 Prozent.
(T. Jones--BTZ)