China erwartet Absturz von Raumstation Tiangong-1 nun für Montag
Die chinesische Raumfahrtbehörde erwartet den Absturz ihres Weltraumlabors "Tiangong-1" nun für Montag. Dies gab sie am Sonntag in Peking bekannt, ohne eine genaue Uhrzeit für das erwartete Verglühen des Omnibus-großen künstlichen Himmelkörpers zu nennen. Bislang hatte die Behörde den Absturz vage für einen Zeitpunkt zwischen Samstag und Montag angekündigt. Sie bekräftigte, dass für Menschen keine Gefahr bestehen werde.
Das acht Tonnen schwere Raumlabor "Tiangong-1" ist außer Kontrolle geraten. Im März 2016 brach der Funkkontakt ab - "Tiangong-1" ließ sich nicht mehr steuern und auch nicht mehr kontrolliert in die Erdatmosphäre manövrieren. China, das ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm unterhält, hatte "Tiangong-1" im September 2011 im Weltall ausgesetzt. Auf dem Außenposten im All koppelten mehrere bemannte und unbemannte Raumschiffe an, doch seit 2013 hat kein Taikonaut mehr die Raumstation betreten. Im September 2016 schickte China den Nachfolger "Tiangong-2" ins All. Bis 2022 soll daraus eine große, ständig bemannte Raumstation entstehen.
Die Raumfahrtbehörden weltweit verfolgen den Sinkflug genau. Viele Teile werden bereits beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Einige aus besonders hitzebeständigen Materialien bestehende Bruchstücke werden jedoch vermutlich auf die Erde stürzen.
Die Zone, in der Trümmerteile niedergehen könnten, liegt zwischen dem 43. Grad nördlicher und dem 43. Grad südlicher Breite. Deutschland liegt nördlich davon. Experten vermuten, dass die meisten Teile ins Meer stürzen.
Bereits vor einigen Tagen hatte die chinesische Raumfahrtbehörde beteuert, niemand müsse befürchten, dass die Station "wie in einem Science-Fiction-Film wild auf die Erde stürzen wird". Vielmehr werde sie sich in einen "prächtigen Sternschnuppenregen verwandeln, der durch den sternenklaren Himmel zur Erde braust".
(P. Hansen--BTZ)