Bangladesch: Mann inszeniert wegen verlorener Wette eigene Ermordung
Wegen einer verlorenen Cricket-Wette hat ein Mann in Bangladesch seine eigene Ermordung vorgetäuscht - mit rotem Fruchtsaft als Blut und mit der Hilfe eines Maskenbildners. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, nahm sie den 28-jährigen Adel Shikder fest. Ein Fake-Video mit seiner angeblichen Ermordung war in den sozialen Netzwerken binnen weniger Tage 10.000 Mal geteilt worden.
Shikder hatte eine Summe von 150.000 Taka (knapp 1500 Euro) zu zahlen, nachdem die Mannschaft von Bangladesch am 18. März gegen das indische Team verloren hatte. Der Mann, mit dem er gewettet hatte, hatte zuvor bei einer anderen Wette gegen Shikder verloren und ihm 40.000 Taka gezahlt. Doch das Geld gab der 28-Jährige aus, und bei der nachfolgenden Wette erhöhte er seinen Einsatz. Als er verlor, schickte er seinem Wettpartner anonym ein Video mit seiner angeblichen Ermordung. Um diese zu inszenieren, beschmierte er seinen Körper mit rotem Fruchtsaft und ließ sich von einem Film-Maskenbilder schminken. Zwei Menschen tauchen in dem Video auf, die scheinbar seine Kehle durchschneiden.
Laut Polizei rief Shikder zudem seinen Bruder an und behauptete mit verstellter Stimme, die Leiche befinde sich in Chittagong, 200 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt. Schockierte Verwandte und Polizisten suchten daraufhin die Leiche.
Auf die Spur des Betrügers kamen die Beamten über den Maskenbildner, den sie am Samstag festnahmen. Am Sonntag griffen sie den quicklebendigen Shikdar auf. "Ich habe das gemacht, damit er sich das Geld nicht holt", sagte der zerknirschte Wettverlierer. "Ich hatte nicht geahnt, wozu das führt." In Bangladesch, wo das Wetten um Geld verboten ist, beteiligen sich immer mehr Menschen an verbotenen Cricket-Wetten.
(Y. Rousseau--BTZ)