Nordkorea: Pjöngjang hat offenbar keine Lust auf "Gangnam Style"
Bei seiner Charmeoffensive mit südkoreanischen Popgrößen in Nordkorea will Seoul auch einen Superstar aufbieten: Zu den historischen Konzerten in Pjöngjang will Seoul auch den Rapper Psy mitbringen, der mit seinem Hit "Gangnam Style" 2012 weltweit einen Superhit landete. Südkoreanischen Medienberichten vom Montag zufolge wurde Psy offiziell als Teilnehmer vorgeschlagen, dies sei aber im konservativen Norden auf wenig Gegenliebe gestoßen.
Pjöngjang stört sich offenbar an Auftritten des südkoreanischen Künstlers mit nacktem Oberkörper und seinen Texten, die jede Menge Kraftausdrücke enthalten. In seinem Superhit "Gangnam Style" hatte der 40-Jährige das Leben der Reichen in dem gleichnamigen schicken Viertel der südkoreanischen Hauptstadt auf die Schippe genommen. Vor wenigen Tagen hatte Seoul nach innerkoreanischen Gesprächen in Panmunjom in der entmilitarisierten Zone an der gemeinsamen Grenze mitgeteilt, zahlreiche Künstler würden zwischen Ende März und Anfang April in Pjöngjang auftreten. Dazu gehören Poplegenden wie Cho Yong Pil und Choi Jin Hee, die K-Popgruppe Red Velvet und Seohyun, ehemaliges Mitglied der bekannten K-Popband Girls Generation.
Das international isolierte Nordkorea hatte zuletzt an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilgenommen. Bei einem Treffen in Pjöngjang vereinbarten eine südkoreanische Delegation und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zudem ein Gipfeltreffen zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae In und Kim, das Ende April in Panmunjom stattfinden soll. Auch ein Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump ist geplant.
Während der Olympischen Winterspiele im Februar waren 140 Mitglieder des nordkoreanischen Samjiyon-Orchesters in Südkorea aufgetreten und dort auf enormes Interesse gestoßen. Der bisher letzte Auftritt südkoreanischer Künstler in Nordkorea fand im Jahr 2007 statt.
(K. Petersen--BTZ)