Deutschland: Krankenstand wegen Grippe im Februar auf Zehnjahreshoch
Die diesjährige Grippewelle in Deutschland hat besonders viele Arbeitnehmer außer Gefecht gesetzt und damit weite Teile der Wirtschaft lahmgelegt. Der Krankenstand erreichte im Februar den höchsten Wert seit zehn Jahren, wie der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) am Freitag in Berlin mitteilte. Der Anteil der Krankgemeldeten an allen Beschäftigten lag in dem Monat bei 6,2 Prozent.
Nach den BKK-Zahlen fallen derzeit jeden Tag durchschnittlich mehr als sechs Prozent der Beschäftigten krankheitsbedingt aus – jeder Dritte davon aufgrund eines grippalen Infekts. Im Februar sind in Deutschland aber generell besonders viele Menschen von akuten Atemwegserkrankungen betroffen. Neben Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit den meisten Fehltagen aufgrund von Atemwegserkrankungen verzeichneten vor allem die neuen Bundesländer im Februar Spitzenwerte beim Krankenstand. Am wenigsten von grippalen Infekten betroffen waren demnach Hamburg sowie Bayern und Baden-Württemberg. Gründe für die regionalen Abweichungen sind neben der unterschiedlichen Altersstruktur auch die wirtschaftliche Lage des Bundeslandes.
Wie stark Beschäftigte von Atemwegserkrankungen betroffen sind, ist auch vom jeweiligen Beruf abhängig. Insbesondere Beschäftigte in Kitas und Schulen sowie andere soziale und hauswirtschaftliche Berufe, in denen viele Menschen aufeinander treffen, sind besonders stark von der Grippewelle betroffen. Gleiches gilt auch für Sicherheitsberufe wie Polizei sowie für die Reinigungs-, Verkehrs- und Logistikberufe, wozu Busfahrer und Postzusteller gehören.
Dem Robert-Koch-Institut zufolge scheint der Höhepunkt der Grippewelle inzwischen überschritten. In der vergangenen Woche wurden rund 44.500 bestätigte Influenzafälle übermittelt, seit Oktober waren es damit insgesamt rund 270.730 Fälle. Die Dunkelziffer dürfte aber höher liegen, weil nicht jede Grippe im Labor bestätigt wird. Bislang wurden 751 Todesfälle im Zusammenhang mit Influenzainfektionen bekannt.
(K. Berger--BTZ)