Verdächtige sollen Amokdrohungen über Onlinezugänge von Schülern geschickt haben
Mehrere Verdächtige sollen über gehackte Internetzugänge von Schülern Amokläufe und andere Straftaten an Schulen in mehreren Bundesländern angedroht haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in den niedersächsischen Städten Braunschweig und Göttingen mitteilten, rückten Ermittler deshalb bereits im Januar sowie erneut am Donnerstag zu Durchsuchungen von insgesamt vier Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen aus. Sie beschlagnahmten Beweismitteln wie Computer.
Nach Erkenntnissen der Ermittler sollen die Beschuldigten Accounts von Schülern auf der von Schulbehörden für Bildungszwecke genutzten Plattform Iserv genutzt haben. Im August vorigen Jahres übernahmen sie demnach mehrere hundert Zugänge von Schülerinnen und Schülern und versendeten Ankündigungen für angebliche Amokläufe, Bombendrohungen und andere Drohnachrichten an 31 Schulen in mehreren Bundesländern.
Betroffen davon waren Schulen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg. Die Ermittlungen in dem Fall wurden bereits im August 2021 von der Staatsanwaltschaft in Göttingen und Cyberkriminalitätsexperten der Polizei in Braunschweig aufgenommen und zentral geführt. Den Ermittlern zufolge war nach bisherigen Erkenntnissen nicht die Iserv-Schulplattform selbst der Schwachpunkt. Die Täter nutzten anderweitige IT-Schwachstellen aus.
Gegen die Beschuldigten wird demnach unter anderem wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Bedrohung und des Ausspähens von Daten ermittelt. Die bei den Durchsuchungen beschlagnahmten Beweismittel hätten den Tatverdacht gegen sie nach einer ersten Bewertung erhärtet. Die Auswertung daure aber noch an.
P. Hansen--BTZ