Familienclans sollen in Hessen und Bayern gemietete Autos weiterverkauft haben
In Hessen und Bayern haben Staatsanwaltschaft, Polizei und Steuerfahndung am Dienstag die Wohnungen von neun Verdächtigen durchsucht, die Autos gemietet und später mit gefälschten Dokumenten verkauft haben sollen. Eine 29-jährige Deutsche und ein 21-jähriger Deutscher seien festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Mittwoch mit. Die Verdächtigen gehören demnach mehreren miteinander verbundenen Familien im Rhein-Main-Gebiet an.
Durchsucht wurden Wohnungen in Frankfurt, Hanau, Offenbach, Nürnberg und im Landkreis Augsburg. Die mutmaßliche Bande soll zehn Autos im Gesamtwert von 400.000 Euro gemietet und teils weiterverkauft haben.
Zur Verschleierung sollen die Fahrzeuge optisch verändert worden sein. Außerdem wird den Verdächtigen vorgeworfen, Zulassungsbescheinigungen gefälscht und Zulassungsplaketten von anderen Autos oder gestohlene Kennzeichen angebracht zu haben.
Mehr als 140 Beamte waren im Einsatz. Zahlreiche Beweismittel wurden beschlagnahmt, vor allem elektronische Kommunikationsmittel und Datenträger, gefälschte Ausweis- und Fahrzeugdokumente sowie Tatkleidung und als "Zufallsfunde" Blanko-Impfausweise.
Die Maßnahmen seien Teil eines Ermittlungskomplexes gegen Familien "mit clanähnlichen Strukturen", denen zahlreiche Taten vorgeworfen würden - unter anderem gewerbs- und teilweise bandenmäßiger Betrug, Urkundenfälschung, Steuerhinterziehung und Sozialleistungsbetrug.
Der in diesem Gesamtkomplex bislang festgestellte steuerliche Gesamtschaden soll sich auf etwa drei Millionen Euro belaufen, wie die Generalstaatsanwaltschaft erklärte. Die durch mutmaßlichen Betrug erlangten Geldbeträge sollten etwa 2,6 Millionen Euro betragen.
(D. Meier--BTZ)