Autohersteller erwirtschaften mehr Gewinn als jemals zuvor
Die Autohersteller weltweit haben trotz Halbleitermangel und Lieferengpässen im ersten Halbjahr einer Studie zufolge mehr Gewinn gemacht als jemals zuvor. Die 16 größten Autokonzerne der Welt erzielten insgesamt einen operativen Gewinn von 71,5 Milliarden Euro – nach einem Verlust von 4,1 Milliarden Euro in der ersten Hälfte des Vorjahres, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY in Stuttgart am Dienstag mitteilte.
Die durchschnittliche Gewinnspanne - die Marge - kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von minus 0,7 Prozent auf 8,8 Prozent. Das sei der höchste Stand mindestens seit 2004, als EY die Analyse erstmals erstellte. Die deutschen Konzerne lagen mit einer Durchschnittsmarge von 11,2 Prozent weltweit vorn. Bei BMW lag der Wert laut EY sogar bei 14,5 Prozent. Damit war der bayerische Konzern im ersten Halbjahr der profitabelste Autokonzern weltweit.
Absatz und Umsatz lagen der Studie zufolge dabei unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Zwar stieg der Pkw-Absatz um 27 Prozent auf 33,5 Millionen Fahrzeuge, lag damit aber immer noch um elf Prozent niedriger als in der ersten Hälfte des Jahres 2019. Der Umsatz der Konzerne wuchs um 32 Prozent auf 809 Milliarden Euro. Das waren zwei Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019.
"Trotz aller Widrigkeiten haben die Top-Autokonzerne ein phänomenal starkes erstes Halbjahr hingelegt", erklärte Peter Fuß von EY. Die Branche profitiere von den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen, vom Trend zu teuren und großen Modellen, und nicht zuletzt von einem derzeit für sie günstigen Preisumfeld: "Der Chipmangel führt dazu, dass sich die Autokonzerne auf margenstarke Fahrzeuge konzentrieren und weniger darauf angewiesen sind, hohe Rabatte zur Ankurbelung des Geschäfts zu geben." Derzeit sei die Nachfrage größer als das Angebot – diese Situation wisse die Branche für sich zu nutzen.
(O. Larsen--BTZ)