Kein Spot: Kein Toyota-Vertreter bei der Olympia-Eröffnungsfeier
Der japanische Automobil-Riese und Olympia-Großsponsor Toyota wird bei der Eröffnungsfeier der Sommerspiele am Freitag durch keinen Top-Manager vertreten. Das bestätigte eine Konzernsprecherin der französischen Nachrichtenagentur AFP. Zugleich dementierte Toyota Berichte mehrerer lokaler Medien, wonach man Pläne zur Ausstrahlung von Werbespots angesichts der ablehnenden Haltung der Bevölkerung rund um Tokio 2020 abgesagt habe.
"Es gab nie einen Plan, olympiabezogene Spots zu Werbezwecken in Japan auszustrahlen", sagte Toyota-Sprecherin Shiori Hashimoto zu AFP. Weiter erklärte sie: "Toyota-Funktionäre werden nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Der Hauptgrund dafür ist, dass es keine Zuschauer geben wird." Weniger als 1000 Offizielle und VIPs, darunter Sponsorenvertreter, dürfen laut japanischen Medien die Eröffnungszeremonie am Freitag im Olympiastadion von Tokio verfolgen.
Ebenfalls am Montag sagte Toyotas Kommunikationschef Jun Nagata, dass es für diese Olympischen Spiele immer schwieriger werde, bei der japanischen Öffentlichkeit einen positiven Eindruck zu hinterlassen. "Es wird zu einer Olympiade, die auf verschiedene Weise kein Verständnis bei der Öffentlichkeit wecken kann", erklärte Nagata gegenüber japanischen Medien.
Eine aktuelle Umfrage in der Zeitung Asahi Shimbun ergab, dass 55 Prozent der befragten Japaner gegen die Austragung der Olympischen Spiele in diesem Sommer sind. Premierminister Yoshihide Suga hatte versprochen, dass die Spiele "sicher" sein werden, aber 68 Prozent der Befragten erklärten, dass sie dies für unmöglich halten.
Der Sprecher von Tokio 2020, Masa Takaya, sagte, er wisse nichts von den Berichten über die Toyota-Werbung, betonte aber, dass die Sponsoren die Spiele weiterhin unterstützen. "Ich weiß, dass diese Partner und Sponsoren damit zu kämpfen haben, Tokio 2020 zu unterstützen. Natürlich, in Anbetracht der öffentlichen Stimmung muss es eine Entscheidung von jedem Unternehmen geben, wie sie ihre Botschaften verbreiten können, wie sie ihre Botschaften an die Öffentlichkeit bringen können."
Rund 60 japanische Unternehmen haben eine Rekordsumme von umgerechnet 3,3 Milliarden Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro) in die Spiele gesteckt, Top-Sponsoren wie der weltweit größte Automobil-Hersteller Toyota bringen jeweils weitere 500 Millionen Dollar auf.
(F. Schulze--BTZ)