Automobilindustrie rechnet im Jahr 2021 mit weniger Absatz
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat seine Absatzprognose für den deutschen Automarkt aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe bei Halbleitern für dieses Jahr nach unten korrigiert. Derzeit rechne sie mit einem Marktvolumen von neun Millionen Neuwagen, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Mittwoch. Dies entspreche einem Wachstum um drei Prozent. Zuvor war der VDA von einem Absatzplus von acht Prozent in Deutschland ausgegangen. Für den Weltmarkt rechnet der Verband weiterhin mit einem Absatzplus von neun Prozent.
"Der Halbleitermangel betrifft alle Industrie- und Lebensbereiche", sagte Müller. Die Diskussion um Resilienz und den Aufbau eigener Fertigungskapazitäten von Halbleitern werde zurecht geführt.
Ein bedeutender Teil des Produktionsrückgangs der deutschen Autobauer sei dem Halbleitermangel geschuldet. Da deutsche Firmen viele Elektro- und Premiumfahrzeuge produzierten, bei deren Bau besonders viele Halbleiter verwendet werden, sei die Automobilindustrie hierzulande stark betroffen.
Um strukturelle Abhilfe zu schaffen, helfe "mittel- und langfristig nur der Aufbau von Kapazitäten", sagte Müller weiter. "Wir brauchen neue Werke die entstehen, idealerweise auch in Europa".
Insgesamt forderte Müller zur Sicherung von Rohstoffen für die Industrie mehr Handelsverträge mit Partnern auf der ganzen Welt. "Wir brauchen Außenwirtschaftspartnerschaften, wir brauchen Handelsabkommen", sagte Müller.
Den derzeitigen Entwicklungsstand in Sachen Auto und Mobilität wollen Autobauer und Zulieferer auf der diesjährigen IAA vom 7. bis zum 12. September in München präsentieren. Die VDA-Präsidentin zeigte sich optimistisch, dass die Messe wie geplant stattfinden werde. Aktuell sehe sie keine Entwicklung, die die IAA "verunmöglichen würde", sagte Müller.
(Y. Rousseau--BTZ)