Deutschland: Fast neun von 10 Berufspendlern nutzen das Auto
Die große Mehrheit der Berufspendlerinnen und -pendler nutzt das Auto zumindest für einen Teil des Arbeitswegs. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, traf dies im Jahr 2017 auf 18,4 Millionen Pendler zu. Das entspricht einem Anteil von 88 Prozent.
Die Statistiker werteten für die Erhebung die Daten aus den Steuererklärungen aus. In der Debatte über steigende Benzinpreise und die CO2-Abgabe werde "immer wieder auf die Entlastung von Vielfahrenden durch die Pendlerpauschale verwiesen", erklärte das Bundesamt zudem.
Die Pauschale kann unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel geltend gemacht werden und war im Rahmen des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung zu Jahresbeginn von 30 Cent auf 35 Cent ab dem 21. Kilometer angehoben worden, um Pendlerinnen und Pendler mit langen Arbeitswegen zu entlasten.
2017 hatten nach Angaben des Bundesamtes 7,5 Millionen Pendlerinnen und Pendler einen Arbeitsweg von mehr als 20 Kilometern. 13,4 Millionen Pendlerinnen und Pendler hatten demnach einen Arbeitsweg von höchstens 20 Kilometern zurückzulegen.
Dabei kommt das Auto bei kürzeren Arbeitswegen etwas häufiger zum Einsatz als bei längeren: Pendler mit einem Arbeitsweg bis zu 20 Kilometern gaben zu gut 90 Prozent an, teilweise das Auto zu nutzen. Bei denjenigen mit einem Weg zur Arbeit von mehr als 20 Kilometern waren es 83 Prozent.
Allerdings seien nur die Fälle erfasst worden, bei denen die Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1000 Euro liegen, schränkte das Bundesamt ein. Dieser Wert werde bei kurzen Arbeitswegen, "die sich leicht zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen lassen, häufig nicht erreicht".
Übers gesamte Jahr betrachtet legten die Autopendlerinnen und -pendler im Schnitt eine Strecke von 3434 Kilometern zurück, das ergab eine Gesamtstrecke von rund 63 Milliarden Kilometern - rechnerisch mehr als anderthalb Millionen Mal um die Erde.
(W. Winogradow--BTZ)