Im April 90 Prozent mehr Pkw-Neuzulassungen - Vorkrisenniveau aber weit entfernt
Deutschlands Automarkt setzt seine Erholung fort, bleibt jedoch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im April wurden 229.650 Pkw neu zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Mittwoch mitteilte. Damit stieg die Zahl der Neuzulassungen im Jahr 2021 auf rund 886.000 und liegt 7,8 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Der April-Wert bedeutet einen Sprung von 90 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, der vom ersten Corona-Lockdown überschattet worden war. Die Zulassungen lägen allerdings 26 Prozent unter dem Niveau vom April 2019, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. Demnach verzeichnete der Pkw-Markt im April 2021 das zweitniedrigste Marktvolumen seit der deutschen Wiedervereinigung.
"Die Erholung des Automobilmarktes ist noch lange nicht in Sicht", erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Die Corona-Krise und der Mangel an Halbleitern mache der Industrie weiter zu schaffen und bedeute, dass "die aktuellen Zahlen nicht das wahre Potenzial des Marktes widerspiegeln". Der VDA korrigierte seine Wachstumsprognose bei der Pkw-Produktion für das Gesamtjahr von 20 auf 13 Prozent nach unten.
Anlass zur Hoffnung geben die alternativen Antriebe: Rund 23.800 neu zugelassene Elektro-Pkw bedeuten dem KBA zufolge eine Steigerung um 314 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei den Plug-in-Hybriden betrug der Zuwachs mit rund 27.000 Neuzulassungen gar 380 Prozent. Der Marktanteil reiner E-Autos an den Neuzulassungen stieg im März auf 10,4 Prozent, der von Plug-in-Hybriden auf 11,8 Prozent, wie das KBA mitteilte. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw verringerte sich so um 16,3 Prozent und lag bei 126,4 Gramm pro Kilometer.
(I. Johansson--BTZ)