Autofahrerin wegen Unfallserie mit einem Toten in Psychiatrie eingewiesen
Wegen einer Serie von absichtlich herbeigeführten Unfällen mit einem Toten und mehreren Schwerverletzten hat das Landgericht Münster am Freitag eine 44-jährige Autofahrerin dauerhaft in eine Psychiatrie eingewiesen. Einer Sprecherin zufolge sahen es die Richter als erwiesen an, dass die Frau im September 2020 mit ihrem Auto mehrere Radfahrer gerammt hatte. Sie ist wegen einer schwerwiegenden psychischen Erkrankung allerdings schuldunfähig.
Es handelte sich daher um ein sogenanntes Sicherungsverfahren, nicht um einen normalen Strafprozess. Die Beschuldigte wurde wegen ihrer Schuldunfähigkeit freigesprochen, stattdessen aber wegen Gefährlichkeit in einer Psychiatrie untergebracht. Ihr Aufenthalt dort ist prinzipiell unbefristet. Es wird aber jährlich geprüft, ob von ihr weiterhin eine Gefahr ausgeht.
Die Frau hatte während einer rund 20-minütigen Autofahrt im Tecklenburger Land mit hoher Geschwindigkeit mehrere Radfahrer angefahren. Ein 47-jähriger Rennradfahrer, den sie laut Anklage mit mehr als Tempo 100 erfasste, starb. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Auch die Verursacherin selbst wurde schwer verletzt, weil sie mit ihrem Auto gegen einen Baum fuhr.
(B. Semjonow--BTZ)