Autohändler kritisieren andauernde Schließung ihrer Autohäuser
Deutschlands Autohändler haben mit Unverständnis auf die Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns reagiert. Autohäuser seien mit ihren großen Verkaufsräumen, der geringen Kundenfrequenz und Schutzauflagen laut Robert-Koch-Institut fast so sicher wie Aufenthalte im Freien, erklärte am Dienstag der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Jürgen Karpinski. Die Geduld und das Verständnis seien aufgebraucht.
"Wir können und dürfen nicht warten, bis die Pleitewelle rollt. Die Politik muss Handlungswege aufzeigen und darf unser Land nicht länger stilllegen", forderte Karpinski. Viele Existenzen im mittelständischen Kraftfahrzeuggewerbe stünden auf dem Spiel. Der "zentrale Vertriebskanal der volkswirtschaftlich bedeutenden Automobilbranche" sei schon seit Mitte Dezember 2020 geschlossen.
Viel wirksamer und zugleich weniger einschneidend sei es, unter Zulassung zusätzlicher Öffnungsschritte mit flächendeckenden Schnelltests wie im Modellprojekt Tübingen und Systemen digitaler Kontaktnachverfolgung wie der Luca-App unter Einbindung des Autohandels und der Gesundheitsämter steigenden Inzidenzen und der Ausbreitung mutierender Viren entgegenzuwirken, schlug der Verband vor. Außerdem müsse der Impfprozess massiv beschleunigt und auf breitere Bevölkerungsgruppen ausgeweitet werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hatten sich in der Nacht zum Dienstag nach einer Marathonsitzung mit langer Unterbrechung darauf geeinigt, die derzeit geltenden Maßnahmen zur Corona-Eindämmung bis zum 18. April fortzuschreiben. Über die Ostertage soll ein verschärfter Lockdown gelten.
(O. Karlsson--BTZ)