Toyota nominiert erstmals überhaupt eine Frau für den Verwaltungsrat
Erstmals überhaupt in der großen Unternehmensgeschichte beruft der japanische Autobauer Toyota eine Frau in den Verwaltungsrat. Der Konzern nominierte die Bankerin Teiko Kudo für einen Posten in dem Kontrollgremium, wie Toyota am Freitag mitteilte. Die Hauptversammlung der Aktionäre muss der Personalie aber noch zustimmen, das Treffen ist voraussichtlich im Juni.
Toyota erklärte, der Konzern wolle seine Strukturen erneuern und "die Praktiken der Vergangenheit hinter sich lassen", um besser für die "beispiellosen Herausforderungen" in der Branche gewappnet zu sein. Technologiekonzerne wie Google oder Apple drängen mit selbstfahrenden und elektrischen Fahrzeugen in den Markt. Neben Kudo nominierte Toyota auch den Briten Philip Craven für den Verwaltungsrat, den ehemaligen Präsidenten des Internationalen Paralympischen Komitees.
Seit Januar sitzt auch im erweiterten Vorstand von Toyota mit rund 50 Managern eine Frau: Chika Kako ist die Nummer zwei bei der Luxusmarke Lexus. 2015 hatte der Autobauer mit der Ernennung der US-Managerin Julie Hamp zur Marketingchefin ein Fiasko erlebt: Hamp wurde bei der Einreise unter dem Verdacht festgenommen, ein illegales Medikament importiert zu haben. Sie wurde nach drei Wochen Untersuchungshaft freigelassen.
Frauen und Ausländer haben es nach wie vor schwer in Japans Unternehmen, die größtenteils Konformität sehr schätzen.